Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, die DekaBank und die Börsen-Zeitung laden zum 3. Finanzmarkt Round-Table am 2. März 2009 in Frankfurt am Main ein. Auf dem Programm steht ein für die Finanzmärkte brisantes Thema, das zugleich von hoher gesamtwirtschaftlicher Bedeutung ist. Die Finanzbranche arbeitet im Reparaturmodus, und für die Politik haben die Rettungsbemühungen Vorrang. Es gilt jedoch schon jetzt, eine Perspektive für eine bessere Finanzarchitektur zu entwickeln. Dazu müssen die Protagonisten des Weltfinanzgipfels mehr als nur Absichtserklärungen liefern.
Die Finanzinnovationen – Verbriefungen, Kreditderivate, Tranchierung etc. – sollten dazu beitragen, dass die unvermeidlichen Risiken wirtschaftlichen Handels sachgerechter verteilt sind und das Finanzsystem insgesamt stabiler ist. In dieser schönen neuen Finanzwelt würden zudem die Ersparnisse besser zu den richtigen Investitionsprojekten finden. Alles Konjunktiv!
Die Analyse der Finanzmarktkrise ist im vollen Gange, aber eines ist schon jetzt deutlich: Der primäre Einschlag bei den zweitrangigen Krediten in den USA ist zu gering, um die Schärfe der Finanzmarktkrise zu erklären. Dass sich die Verwerfungen in einem bedeutsamen, aber keineswegs großen Segment des amerikanischen Finanzsystems zu einem Orkan entwickeln konnten, belegt die unzureichende Robustheit der globalen Finanzmarktarchitektur. Wie sieht aber eine bessere Finanzmarktarchitektur aus? Wie kann man regulieren, ohne zu ersticken? Wie kann man Transparenz herstellen und die Integrität des Finanzsektors rehabilitieren? Wie kann man die Globalisierung der Finanzmärkte retten? Die Debatte muss eine universelle sein, denn für die unzureichende Architektur sind alle mitverantwortlich: die Wissenschaftler, die Aufseher, die Politiker und natürlich auch die Finanzmarktakteure.