Der IW-Wohnindex untersucht die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise für Wohnimmobilien in Deutschland. Der Kurzreport erscheint vierteljährig.

IW-Wohnindex: Erschwinglichkeit von Wohneigentum kehrt langsam zurück
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Der IW-Wohnindex untersucht die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise für Wohnimmobilien in Deutschland. Der Kurzreport erscheint vierteljährig.
Auf der Basis von mehreren Millionen Wohnimmobilieninseraten werden Ergebnisse eines hedonischen Preisindex veröffentlicht. Betrachtet werden daher inserierte Kaufpreise und Neuvertragsmieten. Nähere Informationen zur Methodik finden sich im Anhang. Der Report fokussiert sich regelmäßig auf die allgemeinen Preisentwicklungen für den Kauf- und Mietmarkt sowie regionale Auswertungen nach Regionstypen und für die größten deutschen Städte. In einem weiteren Kapitel wird die Preisentwicklung für Wohnimmobilien vor dem Hintergrund ausgewählter Sonderthemen näher beleuchtet. Während der Kernteil der Studie sich auf die Darlegung der Ergebnisse konzentriert, rundet das letzte Kapitel die Studie durch eine immobilienökonomische und wohnungspolitische Einordnung ab.
Als Sonderthema wird in dieser vorliegenden Veröffentlichung neben der Entwicklung der Preise auch die Entwicklung der Erschwinglichkeit von Wohnraum untersucht. Mit der Zinswende im Jahr 2022 hat sich die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in Deutschland deutlich reduziert. Doch mittlerweile ist die „Zinswendenwende“ eingeläutet und in Kombination mit moderat gefallenen Kaufpreisen ist die Erschwinglichkeit von Wohneigentum in den vergangenen Quartalen gestiegen. Der Kreis der Haushalte, die Wohneigentum bilden können, wird wieder größer – mit entsprechenden Folgen für die Nachfrage und Kaufpreise. Auf der Seite des Mietwohnungsmarktes steigt der bei Neuanmietung aufzubringende Einkommensanteil dagegen kontinuierlich an.
Kaufpreise:
- Leichte Aufwärtstendenzen setzen sich fort, im dritten Quartal 2024 stiegen die Kaufpreise leicht: bei Eigentumswohnungen (ETW) um 0,2 Prozent und bei Ein-/Zweifamilienhäuser (EZFH) um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
- Im Vergleich zum Vorjahr werden ETW im Bundesdurchschnitt um 0,3 Prozent teurer, EZFH um 0,3 Prozent günstiger
- In urbanen Ballungsräumen zeigt sich eine höhere Kaufpreisdynamik bei EZFH im Vergleich zum Vorquartal, vor allem in den Top-7-Städten (+1,2 Prozent) und anderen Großstädten (+1,4 Prozent), in ländlichen Regionen dagegen ein geringerer Anstieg.
- Im ETW-Markt zeigt sich im regionalen Vergleich hingegen ein heterogenes Bild, es gibt keine eindeutigen Preistrends in Abhängigkeit vom Regionstyp.
Mietpreise:
- Die Neuvertragsmieten stiegen im dritten Quartal 2024 um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz einer leichten Verlangsamung bleibt die Dynamik auf hohem Niveau.
- Besonders in den großen Städten bleibt der Mietmarkt angespannt, angeführt von Berlin, Leipzig und Frankfurt, die weiterhin starke Preiszuwächse verzeichnen.
- In den Top-7-Städten schwächt sich das Mietenwachstum zwar leicht ab, dagegen zeigen andere Großstädte und das Umland eine etwas höhere Dynamik. Auch ländliche Regionen verzeichnen leichte Mietpreissteigerungen, was auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum hindeutet.
- Insgesamt bleibt der Mietmarkt in Deutschland stark nachgefragt und angespannt.
Sonderthema: Erschwinglichkeit von Wohneigentum
- Für einen Musterhaushalt ist der Anteil des Haushaltseinkommens für Wohneigentum durch die Zinswende von unter 30 Prozent auf bis zu 45 Prozent (Ende 2022) gestiegen, aktuell liegt der Wert bei 40 Prozent (Q3 2024).
- Auch der rechnerische Anteil des Einkommens für Mietzahlungen ist von 30 Prozent (2018) auf 33 Prozent (2024) gestiegen.
- Das Verhältnis von Annuität und Einkommen hat sich seit der Zinswende vom Miet-Einkommensverhältnis entfernt. Aktuell zeigt sich wieder eine Annäherung, aber eine Rückkehr zu früheren Werten erscheint kurz- bis mittelfristig unwahrscheinlich.
- Auch die Zahl der Kreise, in denen Wohnen weniger als 30 Prozent des Einkommens kostet, sinkt seit 2018.
- Bei Mietwohnungen sind es noch 207 Kreise (Q3 2024), was ein Tiefpunkt ist.
- Bei Wohneigentum sind es 158 Kreise (Q3 2024), was zumindest über dem Tiefpunkt im Jahr 2023 mit 123 Kreisen liegt.

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