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Paula Risius / Dirk Werner Gutachten 4. Dezember 2023 Digitale Bildung als Basis der digitalen Transformation in Familienunternehmen

Der Umstieg auf digitale Technologien erfordert eine zeitgemäße duale Ausbildung sowie eine vorausschauende betriebliche Weiterbildung. Die Studie untersucht die Aktivität von Familienunternehmen im Bereich der digitalen Bildung.

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Digitale Bildung als Basis der digitalen Transformation in Familienunternehmen
Paula Risius / Dirk Werner Gutachten 4. Dezember 2023

Digitale Bildung als Basis der digitalen Transformation in Familienunternehmen

Gutachten im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen (Hrsg.)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Der Umstieg auf digitale Technologien erfordert eine zeitgemäße duale Ausbildung sowie eine vorausschauende betriebliche Weiterbildung. Die Studie untersucht die Aktivität von Familienunternehmen im Bereich der digitalen Bildung.

Familienunternehmen halten sowohl bei der Nutzung digitaler Technologien in ihrer Aus- und Weiterbildung, als auch beim erforderlichen Mindset für den digitalen Wandel Schritt mit anderen Unternehmen. So nutzen sie neuartige digitale Technologien wie das Internet der Dinge oder additive Fertigungsverfahren ähnlich häufig wie Nicht-Familienunternehmen. Ausbaupotenziale liegen aber noch im Bereich von Cloud-Computing und bei der Nutzung von im Unternehmen anfallenden Daten. Mit Blick auf das digitale Mindset werden die Mitarbeiter in Familienunternehmen besonders aktiv eingebunden und gefördert: Gut zwei Drittel der Familienunternehmen haben großes Zutrauen in ihre Mitarbeiter, beziehen sie bei der Auswahl technischer Lösungen ein und machen ihnen den Nutzen neuer Technologien deutlich.

Mit Blick auf den Stand der Digitalisierung in der Ausbildung zeigt sich bei den Familien[1]unternehmen insgesamt ein zweigeteiltes Bild. Einerseits setzen sich knapp 40 Prozent der Familienunternehmen intensiv damit auseinander, wie die Berufsausbildung digitaler gestaltet werden kann – deutlich mehr als in Nicht-Familienunternehmen. Auch beim Ressourceneinsatz, insbesondere finanzieller Ressourcen, haben Familienunternehmen die Nase vorn: Sie lassen sich die Digitalisierung der Ausbildung signifikant mehr kosten. Angesichts dieser Bemühungen wäre zu erwarten, dass Familienunternehmen bei der Digitalisierung in der Ausbildung auch insgesamt weiter fortgeschritten sind. Im Vergleich mit Nicht-Familienunternehmen sind jedoch keine signifikanten Unterschiede festzustellen. Knapp vier von zehn Familienunternehmen gehören zu den Vorreitern bei der Digitalisierung der Ausbildung, ähnlich viele zum digitalen Mittelfeld, und zwei von zehn Unternehmen sind den digitalen Nachzüglern zuzurechnen, die hier noch ganz am Anfang stehen.
Aus Sicht von Familienunternehmen bestehen in der Lernortkooperation, also der Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Betrieben, mehr Herausforderungen bei der digitalen Ausbildung als aus Sicht von Nicht-Familienunternehmen. Zwei Drittel der Familienunternehmen bemängeln, dass Berufsschulen bei der Kompetenzvermittlung andere inhaltliche Schwerpunkte setzen als sie selbst und sich zu wenig mit dem Lernort Betrieb abstimmen. Besonders kritisch im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen werden fehlende Absprachen zu neuen digitalen Lerninhalten bewertet und dass Berufsschulen nicht für alle Unternehmen passenden Unterricht anbieten können. Hier besteht politischer Handlungsbedarf, der beispielsweise durch Leitfäden, gute Praxisbeispiele oder den gezielten Austausch von Berufsschullehrkräften mit Ausbildern adressiert werden kann. Essenziell für Fortschritte bei der Lernortkooperation ist zudem eine bessere technische Ausstattung der Berufsschulen, die vor allem von großen Familienunternehmen angemahnt wird und die Landespolitik sowie die Kommunen als Träger der Berufsschulen fordert.

Bei der Weiterbildung für den digitalen Wandel zeigen Familienunternehmen sowohl hohe Ansprüche als auch eine breite Unterstützung für ihre Mitarbeiter: Knapp neun von zehn Unternehmen stellen ihre Mitarbeiter im Regelfall für die Teilnahme an Weiterbildungen frei, ähnlich viele unterstützen finanziell bei der Weiterbildung. Zusätzlich schaffen viele Unternehmen günstige Rahmenbedingungen für informelles Lernen: In mehr als sieben von zehn Familienunternehmen können die Mitarbeiter während der Arbeitszeit selbstgesteuert dazulernen. Bei der Bereitstellung und Auswahl der Weiterbildungsangebote hingegen sind die Mitarbeiter selbst in der Pflicht: Nur etwa die Hälfte der Familienunternehmen erfasst den Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter systematisch. Hier könnten Familienunternehmen ihre Mitarbeiter noch gezielter unterstützen, um künftig benötigte Kompetenzen zu erkennen und Weiterbildungsmaßnahmen zu planen.

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Digitale Bildung als Basis der digitalen Transformation in Familienunternehmen
Paula Risius / Dirk Werner Gutachten 4. Dezember 2023

Digitale Bildung als Basis der digitalen Transformation in Familienunternehmen

Gutachten im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen (Hrsg.)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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