1. Home
  2. Studien
  3. Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung
Christiane Konegen-Grenier / Axel Plünnecke / Michael Tröger Gutachten 3. Dezember 2006 Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung
PDF herunterladen
Gutachten
Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung
Christiane Konegen-Grenier / Axel Plünnecke / Michael Tröger Gutachten 3. Dezember 2006

Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Ein Studium in Deutschland dauert zu lange und ist zu teuer. Die Studienzeit liegt um durchschnittlich fast zwei Semester an Fachhochschulen und rund drei Semester an Universitäten über der Regelstudienzeit. Die akademischen Überstunden sind kostspielig: Dem Arbeitsmarkt entgeht dadurch für ein bis zwei Jahre die Wertschöpfung hoch qualifizierter Arbeitskräfte. Dazu kommen hohe Kosten an den Universitäten und hohe Abbrecherquoten. Letzteres führt dazu, dass Deutschland mit die teuersten Hochschulabsolventen der OECD aufweist und pro Absolvent rund 50 Prozent mehr ausgibt als der OECD-Durchschnitt (OECD, 2006).

Die Studiendauer ist nicht das einzige Problem der deutschen Akademikerausbildung. Die Hochschulfinanzierung berücksichtigt den innerdeutschen Braindrain – die Wanderung der Hochqualifizierten – nur ungenügend. So bilden zurzeit Berlin, Hamburg und Bremen deutlich über den eigenen Bedarf aus. Auch in den neuen Ländern steigt die Ausbildungsleistung, obwohl durch Abwanderung die Zahl der Akademiker in der Wohnbevölkerung abnimmt. Ländern und Hochschulen fehlt aber der Anreiz, in Studienkapazitäten zu investieren, da sie nicht für Studienabsolventen entschädigt werden, die das Bundesland verlassen. Bisher finanzieren die Bundesländer ihre Hochschulen fast ausschließlich aus eigenen Mitteln. Es besteht dabei eher der Anreiz, sich die Kosten zu sparen und auf Zuwanderung von Akademikern aus anderen Ländern zu bauen. Wandert nämlich ein Akademiker nach dem Studium in ein anderes Land ab, so kann das sogar zu einem Rückgang der Einnahmen im Bundesland führen.

Aus ökonomischer Perspektive ist daher zu fragen, wie durch eine Änderung der Finanzierung der Hochschulen Anreize zu einem zügigeren Studium und zu mehr Effizienz in den Abläufen der Hochschulen geschaffen werden können. Ferner ist zu fragen, wie durch ein geeignetes Finanzierungsassignment Anreize für die Länder entstehen, in Hochschulausbildung verstärkt zu investieren.

Zur Beantwortung dieser beiden Hauptfragen dieses Gutachtens werden zunächst im zweiten Kapitel die Effizienzprobleme der gegenwärtigen Hochschulausbildung näher skizziert. Danach folgt im dritten Kapitel eine Skizzierung des Reformbedarfs, wobei zunächst die bisherigen Reformen im Rahmen des New Public Managements beschrieben werden. Danach werden Reformvorschläge zur Stärkung der Nachfrageorientierung kurz vorgestellt. Im vierten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen eines Gutscheinmodells zur Stärkung der Nachfrageorientierung beschrieben. Im fünften Kapitel werden das IW-Modell vorgestellt und deren Wirkungen auf die Anreizstruktur von Hochschulen und Ländern sowie die Verteilungswirkungen bei aktuellen Studierendenzahlen beschrieben. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung.

PDF herunterladen
Gutachten
Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung
Christiane Konegen-Grenier / Axel Plünnecke / Michael Tröger Gutachten 3. Dezember 2006

Nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Typische Männer- und Frauenberufe
Andrea Hammermann iwd 3. April 2024

Typische Männer- und Frauenberufe

Frauen und Männer entscheiden sich nach wie vor häufig für ganz bestimmte Berufe. Da der Fachkräftemangel in typischen Männer- und Frauenberufen besonders stark ist, gilt es, Geschlechterklischees bei der Berufswahl stärker aufzubrechen.

iwd

Artikel lesen
Wido Geis-Thöne IW-Kurzbericht Nr. 17 19. März 2024

Einrichtungen zum Technologie- und Wissenstransfer an Hochschulen

In den letzten Jahren haben sich an den meisten deutschen Hochschulen zentrale Transfereinrichtungen etabliert. Allerdings sind ihre Aufgabenspektren und Kompetenzen teilweise sehr unterschiedlich. So lässt sich ihr wirtschaftlicher und gesellschaftlicher ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880