Die Wettbewerbsfähigkeit rückt vermehrt in den politischen Fokus. In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten, der Abkehr von der grenzenlosen Arbeitsteilung und sich wandelnden Wirtschaftsstrukturen muss die EU sich im Wettbewerb der Nationen als Wirtschaftsstandort behaupten.
Bewährungsprobe Europas: Wettbewerbsfähigkeit in einer Welt im Wandel
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Wettbewerbsfähigkeit rückt vermehrt in den politischen Fokus. In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten, der Abkehr von der grenzenlosen Arbeitsteilung und sich wandelnden Wirtschaftsstrukturen muss die EU sich im Wettbewerb der Nationen als Wirtschaftsstandort behaupten.
Bedeutsam sind dabei Standortaspekte, wie eine erfolgreiche, digitale und grüne Transformation bei knapper werdendem Humankapital, ein unvollendeter Binnenmarkt und eine unzureichende Verteidigungsfähigkeit. Eine hohe europäische Wettbewerbsfähigkeit kann nur durch den Binnenmarkt mit einer adäquaten Ressourcenausstattung und der Kooperation der Mitgliedstaaten erfolgen.
Einleitung: Umdenken in turbulenten Zeiten
Die Bedingungen der Industrialisierung haben sich im historischen Verlauf fundamental geändert. Die nachhaltige Entkoppelung des Wirtschaftswachstums von den CO2-Emissionen ist die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Die Europäische Union (EU) hat sich selbst das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dabei erschweren der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel die doppelte Transformation der Wirtschaft, die nicht nur die grüne, sondern auch digitale Dimension umfasst. Zudem rücken die aktuellen geopolitischen Spannungen und Kriege sicherheitspolitische Aspekte vermehrt in den Fokus. Die Zeit der Friedensdividende scheint weltweit zu Ende zu gehen.
Daher kommt dem europäische Friedens- und Wohlstandsprojekt eine umso bedeutendere Rolle zu. Gleich zeitig gibt es weltweit Tendenzen zur Abkehr von der scheinbar unbehinderten grenzenlosen Globalisierung. Dies geschieht bei einem Systemwettbewerb zwischen China und den USA, der sich in den letzten Jahren zum Systemkonflikt verschärft hat. Das europäische Geschäftsmodell wird eingerahmt von dem auf einer umfassenden Subventionspolitik beruhenden Staatskapitalismus der Volksrepublik China und der durch die Biden-Administration vor allem mit dem Inflation Reduction Act (IRA) ausgelösten Re-Industrialisierung der USA. Die EU gerät in Gefahr, als geschädigte Dritte aus einem Handelskrieg zwischen den USA und China hervorzugehen. Das zeigt sich insbesondere an den aktuellen Spannungen infolge amerikanischer Zölle auf chinesische Elektroautos.
Vor diesem Hintergrund rückt die Debatte um die Qualität von Wirtschaftsstandorten und damit die Wettbewerbsfähigkeit wieder verstärkt in den wirtschaftspolitischen Fokus. Wenn der volkswirtschaftliche Wohlstand erhalten werden soll, muss die Wettbewerbsfähigkeit als wirtschaftspolitischer Leitstern verstanden werden, um alte Positionen zu überdenken und neue Prioritäten zu setzen. Dabei sind folgende Fragen zu beantworten: Wie hat sich das Konzept der Wettbewerbsfähigkeit entwickelt? Was bedeuten die aktuellen Umbrüche für den Wirtschaftsstandort Europa? Welche Maßnahmen kann die EU ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit in so unsicheren Zeiten zu festigen?
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