Deutsche Unternehmen investieren in Klimaschutz, doch Bürokratie, regulatorische Hürden und hohe Kosten bremsen die Transformation. Die Politik muss klare Rahmenbedingungen schaffen und die Energiepreise senken sowie stabilisieren.
Klimatransformation: Schmerzen und Chancen
Studie im Auftrag der Stiftung KlimaWirtschaft und des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Deutsche Unternehmen investieren in Klimaschutz, doch Bürokratie, regulatorische Hürden und hohe Kosten bremsen die Transformation. Die Politik muss klare Rahmenbedingungen schaffen und die Energiepreise senken sowie stabilisieren.
Andernfalls drohen Wettbewerbsfähigkeitsverluste und Produktionsverlagerungen ins Ausland. Diese Forderungen äußern führende Entscheidungsträger des Produzierenden Gewerbes, wie eine Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft und der IW Consult GmbH im Auftrag der Stiftung KlimaWirtschaft und des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA) zeigt.
Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen aus Eigeninitiative und wirtschaftlichem Kalkül
- Die Mehrheit der Unternehmen setzt bereits Klimaschutzmaßnahmen wie effizientere Produktionsverfahren, den Einsatz erneuerbarer Energien oder interne Schulungen um – meist aus eigener Initiative und mit dem Ziel langfristiger Einsparungen.
- Zwei Drittel sehen Investitionen in den Klimaschutz als unausweichlich an, um wirtschaftliche Nachteile in der Zukunft zu vermeiden. Für ein Drittel der Unternehmen ist die klimaneutrale Transformation bereits heute ein Business Case. Erfolgreiche Unternehmen haben bereits mehr Klimaschutzmaßnahmen implementiert als ihre weniger erfolgreichen Mitbewerber.
Wirtschaftliche Risiken der klimaneutralen Transformation
- Fast 90 Prozent der Unternehmen befürchten steigende Produktionskosten. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen werden verstärkte Belastungen erwartet, insbesondere die gestiegenen Energiepreise sind eine enorme Herausforderung. Diesem Aspekt messen die Unternehmen eine sehr hohe Bedeutung bei und bewerten ihn am schlechtesten.
- Mehr als drei Viertel der Unternehmen befürchten Arbeitsplatzverluste in energieintensiven Branchen und eine allgemeine Schwächung der deutschen Wirtschaft.
Diskrepanz zwischen Gesamtwirtschaft und eigener Perspektive
- Die Mehrheit der Unternehmen bewertet die Auswirkungen der Klimaziele auf die deutsche Volkswirtschaft in den nächsten fünf Jahren negativ, schätzt die Situation für das eigene Unternehmen aber differenzierter ein. Vier von fünf Unternehmen erwarten eine zunehmende Abwanderung ins Ausland, aber nur 10 Prozent planen selbst, nicht mehr in Deutschland zu produzieren.
- Die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, die Kreislaufführung zu verbessern und auf veränderte Kundenbedürfnisse einzugehen, wird von den Unternehmen positiv wahrgenommen, die Zunahme regulatorischer Auflagen jedoch überwiegend negativ.
Standort Deutschland: Vor allem hohe Energiekosten trüben die ansonsten leicht positive Perspektive
- Die Standortzufriedenheit variiert regional und nach Unternehmensgröße. Besonders kleine Unternehmen in Ostdeutschland bewerten die Standortqualität negativ. Große Unternehmen aus Süd- und Westdeutschland bewerten den Standort positiver. Vorteile wie die bestehende Infrastruktur und regionale Absatzmöglichkeiten stehen hohen Kosten, dem regulatorischen Umfeld und dem Fachkräftemangel gegenüber.
- Die wichtigsten Standortfaktoren sind die Verfügbarkeit von Fachkräften, Energiekosten und das regulatorische Umfeld – diese werden jedoch am schlechtesten bewertet.
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