Schon der Titel des Koalitionsvertrages „Mehr Fortschritt wagen” machte Ambition und Aufgabe der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP deutlich: Transformationspolitik als täglich Brot.

Zumutungsaversion als das neue Normal?
in: Bundeskanzleramt (BK) (Hrsg.), Zwischen Zumutung und Zuversicht – Transformation als gesellschaftliches Projekt
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Schon der Titel des Koalitionsvertrages „Mehr Fortschritt wagen” machte Ambition und Aufgabe der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP deutlich: Transformationspolitik als täglich Brot.
Und das gilt nicht allein für die Politik, sondern genauso für die Bevölkerung (Bergmann/Diermeier 2024). Entsprechend durchziehen Transformationsnotwendigkeiten querbeet die politischen Handlungsfelder – was die Menschen nicht kalt lässt. Anhand der im Frühjahr 2024 durchgeführten IW-Personenbefragung lässt sich die Vielschichtigkeit ihrer daraus erwachsenen Befürchtungen nachvollziehen. Neben der stark ausgeprägten Besorgnis um die Zuwanderung und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine steht die Klimapolitik im Fokus, anhand der im vorliegenden Beitrag exemplarisch die im Titel gestellte Frage durchdekliniert wird.
Asymmetrische Transformationsbesorgnis
Identifzieren lässt sich zum einen die Gruppe, die sich große Sorgen um die Folgen des Klimawandels macht (39,3 %) und verschärfte Anstrengungen in der Klimapolitik fordert. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die sich große Sorgen um die ökonomischen Folgen der Dekarbonisierung machen (32,4 %) und einer klimapolitischen Verschärfung kritischer gegenüberstehen. Der geringe Anteil (7,2 %), der sowohl dem Klimawandel als auch den Versuchen, diesen zu bekämpfen, unbesorgt („keine Sorgen“) begegnet, belegt, dass die Klimapolitik die Menschen tangiert. Diese Ergebnisse bestätigen die Befunde älterer Umfragen (bspw. IfD Allensbach 2023a). Die Folgen polarisieren derweil erwartbar asymmetrisch. Wo über die Hälfte der AfD-Anhängerschaft große Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Klimapolitik artikuliert, fällt diese Gruppe am links-grünen 38 Ende des Parteienspektrums maximal halb so groß aus – die affektive Polarisierung der AfD-Anhänger wie denen der Grünen wird hier besonders augenfällig.

Zumutungsaversion als das neue Normal?
in: Bundeskanzleramt (BK) (Hrsg.), Zwischen Zumutung und Zuversicht – Transformation als gesellschaftliches Projekt
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Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfindet, leuchtet das Institut der deutschen Wirtschaft in einer virtuellen Veranstaltungsreihe die wichtigsten wirtschaftspolitischen Handlungsfelder aus.
IW
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