Während die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Rentenkassen bereits intensiv in Wissenschaft und Politik diskutiert werden, werden die Auswirkungen auf die Steuereinnahmen bisher meist ausgeblendet. Diese werden aber umso wichtiger – nicht zuletzt wenn in den Sozialkassen in Zukunft große Finanzierungslücken entstehen sollten.
Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Steuereinnahmen
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Während die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Rentenkassen bereits intensiv in Wissenschaft und Politik diskutiert werden, werden die Auswirkungen auf die Steuereinnahmen bisher meist ausgeblendet. Diese werden aber umso wichtiger – nicht zuletzt wenn in den Sozialkassen in Zukunft große Finanzierungslücken entstehen sollten.
- Bis 2024 wird die Bevölkerung um 1,7 Prozent wachsen, der Anteil der Personen im Erwerbsalter wird um 1,5 Prozent ansteigen.
- Das Bild ändert sich mittel- bis langfristig aber deutlich: Eine Fortschreibung der Bevölkerungsentwicklung zeigt einen Rückgang der jährlichen Lohn- und Einkommensteuer in den Jahren ab 2024.
- Insgesamt liegt der reale Gesamteffekt aus alternder Bevölkerung und nachgelagerter Rentenbesteuerung auf die Einnahmen aus der Lohn- und Einkommensteuer für das Jahr 2035 bei minus 18 Milliarden Euro oder knapp 7 Prozent pro Jahr im Vergleich zum Jahr 2016. Dieser Wert basiert auf dem heutigen Preisniveau. Würde die Inflation berücksichtigt, wäre der Wert höher.
- Die Staatsfinanzen geraten also in den nächsten 20 Jahren gehörig unter Druck, da die Einnahmeseite bröckelt.
- Die Politik hat dadurch noch zwei Legislaturperioden Zeit, die Weichen so zu stellen, dass die simulierten Ergebnisse nicht Realität werden.
- Im Zuge dessen wäre der Aufbau eines Demografie-Fonds denkbar – analog zu einem Pensionsfonds, mit dem sich Bund und Länder zum Teil auf die Altersansprüche ihrer Beamten einstellen.
- Aus den gleichen politökonomischen Gründen dient ein Demografie-Fonds eher dem Ziel solider Staatsfinanzen als der Abbau von Altschulden.
Martin Beznoska / Tobias Hentze: Die Wirkung des demografischen Wandels auf die Steuereinnahmen in Deutschland
IW-Trends
Demografischer Wandel: Zeit zu handeln
Pressemitteilung
Statement von Hubertus Bardt: Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Steuereinnahmen
Materialien zur Pressekonferenz
Materialien zur Pressekonferenz
Grafiken und Tabellen zum Statement: Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Steuereinnahmen

Arbeitsmarkt: In welchen Berufen bis 2026 die meisten Fachkräfte fehlen
Der Fachkräftemangel gilt als größtes Problem der deutschen Wirtschaft. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Berufen es bis 2026 besonders dramatisch wird – und wo sich die Lage entspannt.
IW
Babyboomer verlassen den Arbeitsmarkt: Warum Deutschland das besonders schwer trifft
Wenn in den kommenden Jahren die Babyboomer in Rente gehen, wird sich die Fachkräftelücke dramatisch verschärfen. Helfen könnte Migration – doch müssen wir dabei das außereuropäische Ausland in den Mittelpunkt stellen, schreibt IW-Ökonom Wido Geis-Thöne in ...
IW