1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Klimaneutralität: Öffentliche Ausschreibungen können CO2-Ausstoß verringern
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Andreas Fischer / Malte Küper Pressemitteilung 25. September 2021

Klimaneutralität: Öffentliche Ausschreibungen können CO2-Ausstoß verringern

Der Staat kann durch eine nachhaltige öffentliche Beschaffung Emissionen reduzieren und so Unternehmen unterstützen: In einer neuen Studie zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft, dass CO2-Emissionen in Höhe des jährlichen innerdeutschen Flugverkehrs eingespart werden könnten, wenn der Staat bei seinen Aufträgen zu 30 Prozent klimafreundlich produzierte Baustoffe einsetzen würde.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Klimaschutz spielt bei Ausschreibungen im öffentlichen Sektor bisher nur eine untergeordnete Rolle. Und das, obwohl 40 Prozent der öffentlichen Großaufträge im emissionsintensiven Bausektor ausgeschrieben werden. Gerade hier gäbe es viel Potenzial, um Emissionen zu reduzieren: Stahl, der etwa auch mit grünem Wasserstoff erzeugt werden kann, schlägt in der Erzeugung und Verarbeitung mit sechs Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen zu buche. Der Staat könnte über eine Quote vorgeben, wie viel Prozent der eingesetzten Baustoffe „grün“ sein müssen. Die IW-Forscher haben die möglichen CO2-Einsparungen einer solchen Regelung untersucht: Eine Quote auf grünen Stahl und Kunststoff von 30 Prozent im Jahr 2030 im öffentlichen Bausektor könnte Treibhausgase von knapp 1,9 Millionen Tonnen einsparen. Das entspricht ungefähr den jährlichen Emissionen des innerdeutschen Flugverkehrs. 

Wasserstofftechnologien versprechen hohe CO2-Einsparung

Grundlage für die Berechnungen sind die Prozesse, mit denen etwa Stahl und Kunststoff nahezu klimaneutral produziert werden können. In beiden Fällen hilft Wasserstoff weiter: er kann mit grünem Strom erzeugt und dann zum Beispiel bei der Stahlproduktion eingesetzt werden – klimaschädliche Kohle ist dann nicht mehr notwendig. In der Praxis sind die Verfahren allerdings noch nicht in der Breite verfügbar. Das liegt vor allem am Geld: Investitions- und Betriebskosten dieser klimafreundlichen Anlagen sind im Vergleich zu herkömmlichen Methoden derzeit nicht rentabel. Auch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff ist momentan nicht gewährleistet.

Politik muss Anreize für Innovationen schaffen

Doch genau hier könnte der Staat aushelfen: Jährlich investiert er knapp 500 Milliarden Euro in die öffentliche Beschaffung – der Staat hat dementsprechend eine große Macht auf dem Markt. Bedeutet: Gäbe es eine Quote für grüne Grundstoffe, würde das den Absatz der Hersteller sichern und sie könnten mit überschaubarem Risiko in innovative Baustoffe und in ihre Produktion investieren. Die dafür nötigen Technologien würden dadurch immer effizienter, günstiger und deshalb auch für den Einsatz bei privaten Aufträgen attraktiver. „Ohnehin schlagen viele Parteien in ihren Wahlprogrammen vor, grüner in der öffentlichen Beschaffung zu sein“, sagt IW-Referent und Studienautor Malte Küper. „Die Akzeptanz privater Unternehmen für klimafreundliche Produkte würde steigen. Hier muss die Politik Ressourcen in der Verwaltung schaffen und klare Richtlinien für nachhaltige Ausschreibungen festlegen.“

PDF herunterladen
Potenziale einer nachhaltigen Beschaffung
Andreas Fischer / Malte Küper IW-Policy Paper Nr. 23 25. September 2021

Green Public Procurement: Potenziale einer nachhaltigen Beschaffung

PDF herunterladen Zitieren

Kopieren Sie die Informationen:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Die deutsche Industrie in der Kreislaufwirtschaft
Enrico Schöbel / Sarah Fluchs / Adriana Neligan in ARGOS Wirtschaftsmagazin für Mitteldeutschland Gastbeitrag 12. Januar 2023

Circular Economy: Die deutsche Industrie in der Kreislaufwirtschaft

In dem folgenden Gastbeitrag beschäftigen sich Sarah Fluchs und Adriana Neligan gemeinsam mit Enrico Schöbel mit der Frage, welche Bedeutung die Kreislaufwirtschaft für die Industrie hat und stellen ihre Ergebnisse zum Thema zirkuläre Geschäftsmodelle auf ...

IW

Artikel lesen
Roschan Monsef / Severin Klein IW-Nachricht 9. Januar 2023

Arbeitsmarkt: 500 Euro mehr in grünen Branchen

Die Anpassung an den Klimawandel lohnt sich – auch für Beschäftigte: Wer in einem klimarelevanten Bereich arbeitet, verdient deutlich mehr. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880