1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Aufsteigerregionen: Im Osten viel Hoffnung
Zeige Bild in Lightbox
Hoffnungsträger: Der Landkreis Havelland in Brandenburg (© Foto: iStock)
Michael Voigtländer / Christian Oberst Pressemitteilung 8. Mai 2020

Aufsteigerregionen: Im Osten viel Hoffnung

Die ostdeutschen Bundesländer kämpfen seit Jahren gegen das Vorurteil, wirtschaftlich hinterherzuhinken. Tatsächlich aber liegen hier einige Regionen, die in den vergangenen Jahren stark aufgeholt haben, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Folgen der Corona-Krise könnten diesen Trend sogar verstärken.

Die Region Havelland-Fläming im Westen Brandenburgs hat sich zum Vorbild gemausert: Die Arbeitslosigkeit ist deutlich geringer als noch vor einigen Jahren, die Kaufkraft höher, die Bewohner im Schnitt jünger. Internetverbindungen laufen schneller und Einwohner sowie Kommunen sind geringer verschuldet. Damit punktet die Region im bundesweiten Vergleich der neuen IW-Studie am meisten. Darauf folgen die Regionen Prignitz-Oberhavel im Nordwesten Brandenburgs, Westsachsen mit Leipzig sowie Mittelthüringen. Diese sogenannten Aufsteigerregionen sind Hoffnungsträger, denn ausgehend von sehr niedrigen Startpositionen haben sie sich in den letzten Jahren besonders stark verbessert.

Pauschale Abwertungen widerlegt

Ostdeutschland ist bei diesen Aufsteigerregionen überrepräsentiert. „Das ist für uns ein sehr wichtiges und erfreuliches Zeichen“, sagt IW-Studienautor Michael Voigtländer. „Pauschale Aussagen über zurückgebliebene neue Bundesländer sind damit eindeutig widerlegt.“ 

Aufsteiger leiden weniger unter Corona

Auch die Corona-Krise dürfte an dieser Entwicklung nichts ändern, mehr noch: Sie unterstützt sie sogar. Denn die Studienautoren haben sich im zweiten Schritt angeschaut, in welchen Regionen anteilig besonders viele Menschen in Berufen arbeiten, die jetzt von der Krise stark betroffen sind – also beispielsweise in der Gastronomie oder in der Automobilindustrie. Das Ergebnis: Besonders süddeutsche Regionen leiden stark unter den Folgen der Pandemie, in den Aufsteigergegenden sind die gefährdeten Wirtschaftszweige unterrepräsentiert. „Damit können diese Regionen ihren Aufholkurs fortsetzen“, sagt IW-Regionalexperte Christian Oberst.

Für die Studie wurden Arbeitslosenquote, Kaufkraft, Durchschnittsalter, Breitbandausbau, Bevölkerungsdichte sowie private und kommunale Verschuldung in 96 deutschen Raumordnungsregionen und 401 Kreisen untersucht.
 

Datei herunterladen

Christian Oberst / Michael Voigtländer: Aufsteigerregionen in Deutschland - Go East!

IW-Report

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Dr. Thomas Puls, Senior Economist für Verkehr und Infrastruktur
Thomas Puls bei der Tagesschau ARD 4. Februar 2024

„Lange war die Infrastruktur ein Standortvorteil. Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren spürbar verändert“

Die neue Rheinbrücke in Leverkusen wurde nach sechs Jahren Bauzeit eröffnet. Doch die marode Infrastruktur bleibt eine große Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Darüber spricht IW-Verkehrsexperte Thomas Puls im Interview mit der Tagesschau.

IW

Artikel lesen
Thomas Puls IW-Nachricht 9. Januar 2024

Der nächste Bahnstreik: Eine weitere Belastung für die Industrie

Gute Nachrichten für die Lokführergewerkschaft GDL, schlechte für die Bahn und Millionen Kunden: Die GDL darf streiken, tagelang. Das betrifft nicht nur den Personen-, sondern auch den Güterverkehr – und führt in der eh schon schlecht laufenden Industrie zu ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880