Offensichtlich denkt nicht nur der DGB, sondern auch die SPD darüber nach, das gesetzliche Rentenniveau weniger stark abzusenken als vorgesehen. Das ist eine fatale Kehrtwende, denn die Rechnung bekommen vor allem die jungen Beitragszahler präsentiert.
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Nach dem DGB-Reformkonzept kommen jetzt auch Grundzüge eines SPD-Rentenkonzepts an die Öffentlichkeit. Angesichts der vermeintlich niedrigen Riester-Sparquote soll nach dem Willen der SPD-Führung die staatliche Förderung eingestampft werden. Stattdessen soll die betriebliche Altersversorgung gestärkt werden.
Man mag über die Effizienz der Riester-Förderung streiten. Von der vermeintlich mageren Beteiligungsquote auf eine mangelnde Altersvorsorge zu schließen, wäre aber vorschnell. Denn Altersarmut droht erst dann, wenn gesetzliche und betriebliche Rente, Auszahlungen aus den verschiedenen Formen privater Vorsorge sowie das Vermögen zusammen nicht ausreichen, um im Alter einigermaßen über die Runden zu kommen.
Dass mit dem Verzicht auf die Riester-Förderung auch der Rentenanpassungsfaktor kippt und das Bruttorentenniveau deshalb bis 2030 nur auf 50 und nicht wie geplant auf 43 Prozent fällt, steht auf der anderen Seite des Blatts. Deshalb müssen die Beitragszahler früher und schneller tiefer in die Tasche greifen, damit der Beitragssatzanstieg auf die gesetzlichen Höchstgrenzen beschränkt werden kann.
Deshalb hilft auch eine Stärkung der betrieblichen Altersversorgung nicht, die gesetzliche Rentenkasse nachhaltig zu stabilisieren. Außerdem steigt das Alterseinkommen nicht durch einen Tausch von betrieblicher gegen private Vorsorge. Und wer gar hofft, die Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen zu können, macht am Ende die Rechnung ohne den Wirt. Höhere Lohnnebenkosten mindern die Beschäftigungschancen und damit die Finanzierung der Renten.

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