Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Zentralbanken von Kanada, den USA, der Schweiz und Großbritannien haben dem globalen Finanzsystem mehr Liquidität zur Verfügung gestellt. Konkret hieß das: Die Notenbanken haben es den Banken erleichtert, sich Dollar Liquidität zu beschaffen. Zudem werden EZB und Co. den Banken zusätzlich bis auf weiteres mittels Auktionen für drei Monate Geld leihen.
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Zentralbanken erkaufen nur Zeit
Immerhin haben die Zentralbanken mit ihrer Entscheidung damit Einigkeit demonstriert. Doch letztlich haben sie nur Zeit gekauft. Die eigentlichen Probleme der Schuldenkrise – unter anderem die schlechte Haushaltsdisziplin der Krisenländer – werden dadurch nicht gelöst. Denn es muss nicht unbedingt sein, dass die zusätzliche Liquidität nun auch in Staatsanleihen europäischer Länder fließt. Zudem steigt die Inflationsgefahr. Daher müssen nun die europäischen Regierungen nachziehen. Schuldenbremsen in ganz Europa und wirksame Sanktionsmechanismen gegen Verstöße der Maastricht-Kriterien sollten ganz oben auf der Agenda stehen. Zeit haben sie jetzt dafür bekommen.
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Inflation in der Eurozone: Der Weg bleibt holprig
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