Auch wenn der Osten weiterhin Spitzenreiter bei der U3-Betreuung ist: Immer mehr westdeutsche Kleinkinder besuchen eine Kita. Trotz sinkender Geburtenzahlen müssen die Betreuungsangebote gerade im Westen ausgebaut werden.

Kitaplätze: Westen holt bei der Betreuung auf
30 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es noch immer ein deutliches Ost-West-Gefälle bei der U3-Betreuung, wie eine neue Auswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt: Im Westen ist die Betreuungsquote zwischen 2014 und 2019 um knapp drei Prozentpunkte von 27 Prozent auf 30 Prozent gestiegen. Rund jedes dritte Kind unter drei Jahren wird folglich in einer Kita betreut. Im Osten hat sich diese Quote kaum verändert. Nach wie vor besucht dort jedes zweite Kind eine Kita.
Deutlich mehr Kleinkinder in Westdeutschland
Auch wenn die Betreuungsquote im Westen nur schwach gestiegen ist sollte nicht übersehen werden, dass in den vergangenen Jahren im früheren Bundesgebiet viel mehr Kinder geboren wurden als in den neuen Bundesländern. Dementsprechend ist auch die Zahl der Betreuungsplätze stark angestiegen: Zwischen 2014 und 2019 entstanden im Westen rund 31 Prozent mehr Plätze, im Osten ebenfalls beachtliche neun Prozent.
Der Bedarf wächst
Obwohl die Geburtenzahlen seit 2016 wieder rückläufig sind, so steigt der Bedarf der Eltern nach Betreuungsplätzen für ihre Kleinkinder weiterhin an. Im beobachteten Zeitraum ist der Betreuungsbedarf im Westen von rund 37 Prozent auf 46 Prozent gestiegen – die Betreuungslücke hat sich von 165.000 auf 316.000 beinahe verdoppelt. Auch im Osten des Landes lassen sich Anstiege beobachten. „Die Städte und Gemeinden müssen sich darauf einstellen, dass sie auf absehbare Zeit für alle Zweijährigen und einen großen Teil der Einjährigen Betreuungsplätze anbieten müssen“, sagt Wido Geis-Thöne, IW-Experte für Familienpolitik.

Die Kitalücke schließt sich langsam
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Kinderbetreuung 2022: Deutschlandweit fehlen 266.000 U3-Kitaplätze
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