1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Kinderbetreuung: Chancengleichheit beginnt in der Kita
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Wido Geis-Thöne IW-Nachricht 25. September 2018

Kinderbetreuung: Chancengleichheit beginnt in der Kita

Kinder, deren Eltern einen Migrationshintergrund haben, gehen in Deutschland erst sehr spät in eine Kita. Dabei ist es gerade für diese Kinder wichtig, so früh wie möglich die deutsche Sprache zu lernen. Hier ist die Politik gefordert: Sie muss besser aufklären und zusätzliche Kitaplätze schaffen.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Nach wie vor besuchen Kinder mit Migrationshintergrund sehr spät und nur für wenige Stunden am Tag eine Kindertageseinrichtung, das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Auch Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, dass die Betreuungsquote für unter Dreijährige mit Migrationshintergrund im Jahr 2017 nur bei 20 Prozent lag  bei Kindern ohne Migrationshintergrund sind es 40 Prozent. Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man die Quoten für jene Drei- bis Sechsjährigen heranzieht, die gar nicht betreut werden: Das betrifft zwei Prozent der Kinder ohne Migrationshintergrund, aber 16 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz hat daran leider nichts geändert.

Mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland ist das besonders problematisch. Denn gerade Kinder mit Migrationshintergrund lernen die deutsche Sprache eher in Krippe und Kindergarten als im Elternhaus. Wie erfolgreich Kinder später in der Schule sind, hängt davon ab, wie gut sie Deutsch sprechen. Deshalb müssen Städte und Gemeinden Familien mit Migrationshintergrund besser über ihre Betreuungsangebote aufklären und beraten. Viele Eltern wissen nicht, welche Möglichkeiten es gibt und wie wichtig der Besuch einer Kindertagesstätte für die Entwicklung des Nachwuchses ist. Auch die zum Teil hohen Kita-Beiträge halten Eltern davon ab, ihre Kinder in Tageseinrichtungen zu schicken. Und selbst wenn die Eltern es wollen, müssen sie zunächst einen Platz finden: Obwohl die Bundesregierung gegensteuert, fehlten nach IW-Berechnungen im Jahr 2017 deutschlandweit noch 300.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Deshalb müssen in den nächsten Jahren noch mehr Kitaplätze geschaffen werden.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Erste Erfolge und weitere Potenziale für die Fachkräftesicherung
Wido Geis-Thöne IW-Report Nr. 14 3. März 2023

Zuwanderung aus Nordafrika: Erste Erfolge und weitere Potenziale für die Fachkräftesicherung

Mit dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt wird Deutschland in den nächsten Jahren in zunehmendem Maß auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sein, um massive Engpässe am Arbeitsmarkt zu vermeiden und Wachstum und ...

IW

Artikel lesen
Axel Plünnecke IW-Kurzbericht Nr. 14 26. Februar 2023

Inder, Nordeuropäer und Österreicher verdienen in Deutschland am meisten

Von Ende 2012 bis Ende 2021 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Deutschen um 8,3 Prozent und von Ausländerinnen und Ausländern um 110,3 Prozent gestiegen.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880