1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Das richtige Ziel vor Augen
Zeige Bild in Lightbox Das richtige Ziel vor Augen
(© Foto: BraunS/iStock)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Integrationsgesetz IW-Nachricht 7. Juli 2016

Das richtige Ziel vor Augen

Das Integrationsgesetz verbessert zwar den rechtlichen Rahmen, um Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem zu integrieren. In wichtigen Punkten besteht jedoch weiterhin Handlungsbedarf.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

In der Vergangenheit gewährte Deutschland Asylbewerbern und Geduldeten bis zum Abschluss ihrer Asylverfahren kaum Zugang zum Arbeitsmarkt. Dadurch sollten Asylanträge für Personen, die in Wahrheit gar nicht von politischer Verfolgung oder Krieg betroffen sind, möglichst unattraktiv sein.

Doch schon damals und noch immer wäre es viel wichtiger, dass die deutschen Behörden die Verfahren grundsätzlich zügig und konsequent zum Abschluss bringen. Dies ist allerdings bis heute nicht der Fall. Zudem hat der eingeschränkte Arbeitsmarktzugang in Kombination mit langen Verfahrensdauern dazu geführt, dass Migranten lange untätig waren – was sich sehr negativ auf ihre Integration ausgewirkt hat.

Dass die Integration in den Arbeitsmarkt auch heute eine große Herausforderung darstellt, zeigt der aktuelle Integrationsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW): Rund 67 Prozent der Unternehmen sehen in fehlenden Deutschkenntnissen eine große Beschäftigungshürde. Auch fehlende sonstige Qualifikationen und bürokratische Hürden hemmen die Beschäftigung. Deshalb ist das Integrationsgesetz ein wichtiger Meilenstein. Es erleichtert den Asylbewerbern den Zugang zur betrieblichen Bildung, indem die Abschiebung während der betrieblichen Ausbildung ausgesetzt wird und im Anschluss an die Ausbildung die Gelegenheit besteht, zwei Jahre in Deutschland zu arbeiten. Indem die Vorrangprüfung für Asylbewerber in Regionen mit guter Arbeitsmarktperspektive ausgesetzt wird und damit das Zeitarbeitsverbot wegfällt, verschwinden zentrale Hürden für die Beschäftigung von Asylbewerbern. Allerdings sollten diese Maßnahmen auch in wirtschaftsschwächeren Regionen greifen, in denen sich die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in der Regel besonders schwierig gestaltet.

Die Qualifizierungsangebote für Flüchtlinge könnten ebenfalls weiter verbessert werden. So haben Asylbewerber, die nicht in die Kategorie „mit guter Bleibeperspektive“ fallen, gleichzeitig aber auch nicht aus sicheren Herkunftsländern kommen, noch immer keinen Zugang zu Integrationskursen. Dabei wären Integrationsangebote während des laufenden Asylverfahrens gerade für diese Personen besonders wichtig, da sich die Verfahren bei ihnen besonders lange hinziehen. Auch beim Thema Ausbildungsvorbereitung und -begleitung besteht weiterer Handlungsbedarf. So ist die teilweise Öffnung der Instrumente der Bundesagentur für Arbeit zur Ausbildungsförderung zwar ein Schritt in die richtige Richtung, geht aber nicht weit genug und ist zu kompliziert geregelt.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Erste Erfolge und weitere Potenziale für die Fachkräftesicherung
Wido Geis-Thöne IW-Report Nr. 14 3. März 2023

Zuwanderung aus Nordafrika: Erste Erfolge und weitere Potenziale für die Fachkräftesicherung

Mit dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt wird Deutschland in den nächsten Jahren in zunehmendem Maß auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sein, um massive Engpässe am Arbeitsmarkt zu vermeiden und Wachstum und ...

IW

Artikel lesen
Axel Plünnecke IW-Kurzbericht Nr. 14 26. Februar 2023

Inder, Nordeuropäer und Österreicher verdienen in Deutschland am meisten

Von Ende 2012 bis Ende 2021 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Deutschen um 8,3 Prozent und von Ausländerinnen und Ausländern um 110,3 Prozent gestiegen.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880