Rund die Hälfte der Neueinstellungen erfolgt mit einem befristeten Arbeitsvertrag – ein Umstand, der von manchem Beobachter des Arbeitsmarkts heftig kritisiert wird. Der Vorwurf: Es gibt keine Aussicht auf langfristige Beschäftigungsperspektiven mehr. Doch dieser Vorwurf ist falsch. So bestätigen auch die neuesten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschungen (IAB), dass die befristete Beschäftigung das Tor zum Arbeitsmarkt und ein Sprungbrett in die Daueranstellung ist.
Tor zum Arbeitsmarkt
Die Übernahmequote steigt demnach seit 2009 kontinuierlich an: von 30 Prozent auf zuletzt 39 Prozent im Jahr 2012. Hinzu kommt, dass in einem weiteren Drittel der auslaufenden Befristungen durch eine Verlängerung zumindest eine befristete Anschlussperspektive geschaffen wird. Der Grund, weshalb Unternehmen Befristungen nutzen, liegt indes auf der Hand. Denn nur so können Firmen bei einer unsicheren Auftragslage überhaupt einen Arbeitsplatz schaffen. Außerdem bietet die Befristung die Chance, neue Mitarbeiter mit ihren Kompetenzen, ihrer Motivation und ihrem Verhalten kennenzulernen.
Der genaue Blick auf die Zahlen zeigt zudem, dass Übernahmen in unbefristete Arbeitsverhältnisse in der Industrie und den industrienahen Dienstleistungsbranchen besonders häufig sind. Dagegen halten sich die öffentliche Hand, der Bildungssektor und Organisationen ohne Erwerbscharakter bei der Entfristung deutlich zurück. Interessanterweise kommen die heftigsten Vorwürfe an der Befristungspraxis allerdings von wichtigen Akteuren eben jener drei Branchen, die besser vor der eigenen Tür kehren sollten.
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