Das Statistische Bundesamt veröffentlicht in den nächsten Wochen wieder, wie hoch die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen ist. Schon jetzt gibt es Wirbel, dabei sind die Unterschiede bereinigt um Berufswahl und Erwerbspausen gar nicht so groß.
Neue Aufregung um bekannte Befunde
Bereits vor der Veröffentlichung der Zahlen für 2015 herrscht Aufregung um die bekannten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern - laut Statistischem Bundesamt verdienten Männer im Jahr 2014 im Schnitt 22 Prozent mehr als Frauen. Dieser Unterschied ist zwar im Vergleich zum Ausland relativ hoch, gleichwohl sind Differenzen der Durchschnittslöhne zwischen Frauen und Männern auch im internationalen Kontext nicht aussagekräftig. Denn die Entgeltunterschiede spiegeln lediglich unterschiedliche Merkmale berufstätiger Frauen und Männer wider.
Die durchschnittliche Gehaltslücke von 22 Prozent reduziert sich merklich, wenn berücksichtigt wird, dass Frauen und Männer sich unterschiedliche Berufe und Arbeitgeber aussuchen sowie über ihre Arbeitszeiten und Erwerbspausen anders entscheiden. Um diese Faktoren bereinigt schrumpft der Abstand auf rund sieben Prozent, wie das Statistische Bundesamt für das Jahr 2010 auswies, wobei hier Unterschiede in den Erwerbspausen noch unberücksichtigt sind. Frühere Analysen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, aber auch des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels für das Jahr 2011 zeigen: Werden diese Faktoren auch berücksichtigt, lässt die Entgeltlücke sich nahezu vollständig durch objektive Faktoren erklären.
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