1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Kleine Flughäfen besonders betroffen
Luftverkehrssteuer IW-Nachricht 2. August 2011

Kleine Flughäfen besonders betroffen

Vor sieben Monaten trat die Luftverkehrssteuer in Kraft, die dem Bund jedes Jahr 1 Milliarde Euro in die Kassen spülen soll. Vor allem kleinere Flughäfen leiden darunter.

Rund 19 Euro mehr kostet das Hin- und Rückflugticket für einen innerdeutschen Flug durch die Abgabe inklusive Mehrwertsteuer; wer innerhalb Europas fliegt, zahlt 8 Euro drauf. Inzwischen liegt die Bilanz für das erste Halbjahr vor. Die Abgabe hat 434 Millionen Euro eingebracht. Da viele Ferienflieger erst im zweiten Halbjahr starten, könnten unterm Strich am Jahresende 940 Millionen Euro stehen. Weil an deutschen Airports in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 8 Prozent mehr Passagiere in die Flieger stiegen, hält das Finanzministerium auch die Befürchtung für widerlegt, dass Fluggesellschaften Deutschland den Rücken kehren könnten.

Doch so einfach ist es nicht, denn der Vergleich mit dem Vorjahr hinkt: Im ersten Halbjahr 2010 fielen viele Flüge wegen der isländischen Vulkanasche aus. Und momentan zieht der Luftverkehr auch konjunkturbedingt stark an. Außerdem wachsen nur die großen Airports, während Regionalflughäfen stark verlieren, besonders, weil sie oft auf Billigflieger angewiesen sind. Bei diesen Airlines macht sich ein Aufschlag relativ betrachtet viel stärker im Ticketpreis bemerkbar. In Hahn beispielsweise – einer Basis für Ryanair – sank die Passagierzahl um 13 Prozent auf 1,4 Millionen, aber auch Köln-Bonn und Leipzig schrumpfen. Das grenznahe Maastricht in Holland konnte dagegen einen Passagierzuwachs von 70 Prozent verzeichnen.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Dr. Thomas Puls, Senior Economist für Verkehr und Infrastruktur
Thomas Puls bei der Tagesschau ARD 4. Februar 2024

„Lange war die Infrastruktur ein Standortvorteil. Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren spürbar verändert“

Die neue Rheinbrücke in Leverkusen wurde nach sechs Jahren Bauzeit eröffnet. Doch die marode Infrastruktur bleibt eine große Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Darüber spricht IW-Verkehrsexperte Thomas Puls im Interview mit der Tagesschau.

IW

Artikel lesen
Thomas Puls IW-Nachricht 9. Januar 2024

Der nächste Bahnstreik: Eine weitere Belastung für die Industrie

Gute Nachrichten für die Lokführergewerkschaft GDL, schlechte für die Bahn und Millionen Kunden: Die GDL darf streiken, tagelang. Das betrifft nicht nur den Personen-, sondern auch den Güterverkehr – und führt in der eh schon schlecht laufenden Industrie zu ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880