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Zeige Bild in Lightbox Arbeiter in China recyceln Batterien.
Recycling von Batterien wird in China immer wichtiger – hier in einer Fabrik in Weinan. (© Visual China Group)
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Jürgen Matthes IW-Nachricht 17. Mai 2023

China: Deutsche Unternehmen investieren mehr als 100 Mrd. Euro

Die deutsche Wirtschaft ist stark in China verwurzelt, es gibt bisher kaum Bemühungen, sich unabhängiger zu machen. Warum die Lage trotzdem differenziert betrachtet werden muss.

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Deutsche Unternehmen investieren mehr als je zuvor in China: 2021 hatten sie nach neuen Zahlen der Deutschen Bundesbank schon einen Bestand an Direktinvestitionen von fast 103 Milliarden Euro dort aufgebaut und damit erstmals die 100-Milliarden-Schwelle überschritten, 2022 kamen weitere 11,5 Milliarden hinzu. Dabei gibt es etliche geopolitische Risiken – der Taiwan-Konflikt droht zu eskalieren, mit der zweiten Großmacht USA liefert sich China ein Kräftemessen. Selbst die EU mahnt eindringlich zum sogenannten De-Risking.

Eine Übersicht zur aktuellen Lage:

Wie verflochten sind die deutschen Firmen mit China bei Auslandsinvestitionen?

Deutsche Unternehmen investieren seit Jahren Milliarden in China – im Jahr 2022 dürfte der Bestand an Direktinvestitionen auf schätzungsweise rund 114 Milliarden Euro angewachsen sein. Das entspricht rund 7,2 Prozent aller ausländischen Investitionen der deutschen Wirtschaft, der Wert ist seit 2020 konstant. Allerdings steigt der absolute Wert – ähnlich wie bei sonstigen ausländischen Direktinvestitionen.

Ist die gesamte deutsche Wirtschaft abhängig von China?

Nein, das lässt sich so pauschal nicht sagen. Nur rund drei Prozent der gesamten deutschen Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt vom Export nach China abhängig, selbst in der Industrie sind es weniger als sechs Prozent. Auch auf der Importseite ist China nur ein Partner von vielen, nach wie vor handelt Deutschland mit zahlreichen Partnern. Und zudem spielt auch die deutsche Wirtschaft selbst als Abnehmer und Lieferant eine wichtige Rolle, was Chinas Relevanz auch mindert. 

Also kein Grund zur Sorge?

Leider doch. Vor allem die Entwicklung ist schwierig: Im Handel mit China ist in den vergangenen Jahren ein Ungleichgewicht entstanden. Die Importe aus China sind stark gestiegen, die Exporte kaum – damit erhöht sich bei einzelnen Produkten die ohnehin schon bestehende große Abhängigkeit noch weiter. So kommen Seltene Erden und einige pharmazeutische und chemische Grundstoffe fast ausschließlich aus China. Das macht Deutschland im geopolitischen Konfliktfall erpressbar.

Was ist die Lösung?

De-Risking ist unvermeidlich. Gerade bei besonders betroffenen Lieferketten muss die Abhängigkeit reduziert werden. Die Wirtschaft muss sich nach alternativen Quellen umschauen. Studien belegen, dass sich Deutschland es durchaus leisten könnte, den Handel mit China allmählich und über ein paar Jahre zu reduzieren. Das erscheint alternativlos: Nur mit deutlich mehr Diversifizierung kann das Abhängigkeitsrisiko ausreichend verringert werden. 
 

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Kaum Diversifizierung
Jürgen Matthes IW-Kurzbericht Nr. 35 17. Mai 2023

Deutsche Direktinvestitionen in China: Kaum Diversifizierung

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