Nach dem Reaktorunglück in Fukushima wurden Mitte März 2011 acht Kernkraftwerke in Deutschland stillgelegt. Auch die verbleibenden Meiler sollen in den nächsten Jahren vom Netz müssen. Damit wurde eine jahrzehntelange Debatte beendet, aber auch eine Möglichkeit der Stromerzeugung in Deutschland gestrichen. Zur Energiewende gehört aber noch viel mehr.
Der teure Umbau läuft seit langem
Vor allem bedeutet die Energiewende, die Strukturen der Stromerzeugung auf neue Füße zu stellen – und dieser Prozess dürfte mehrere Jahrzehnte dauern. Kernelement der Energiewende ist der Ausbau der erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Biomasse, die bis zur Mitte des Jahrhunderts die Stromversorgung dominieren sollen. Die Bundesregierung hat sich für den Ausbau erneuerbarer Energien ambitionierte Ziele gesteckt. So soll der Anteil von Wind-, Solar- und Biomassestrom sowie anderer erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2050 auf 80 Prozent ansteigen.
Diese Entwicklung wird aber schon seit Jahren gefördert. Seit 1990 ist der Anteil der politisch favorisierten Stromquellen von 3,6 Prozent auf 19,9 Prozent im Jahr 2011 angestiegen. Auch die Subventionen für erneuerbare Energien sind erheblich angestiegen. 2011 lagen sie bei insgesamt 12,4 Milliarden Euro, nach 9,4 Milliarden Euro im Vorjahr und 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2009. Entsprechend ist auch die Umlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu Lasten der Stromverbraucher angestiegen. Von 2000 bis heute stieg sie von 0,2 Cent auf und 3,592 Cent je Kilowattstunde. Für einen typischen Haushalt mit einer Abnahmemenge von 3.500 Kilowattstunden Strom bedeutete das einen Anstieg der ausgewiesenen EEG-Kosten von 7,0 Euro in 2000 auf 125,7 Euro im laufenden Jahr. Wenn die Energiewende weiter vorangebracht werden soll, dürfen die Kosten nicht mehr derartig klettern.
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