1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Revision hat nichts geschönt
Zeige Bild in Lightbox Revision hat nichts geschönt
(© Foto: industrieblick - Fotolia)
Beschäftigtenstatistik IW-Nachricht 4. September 2014

Revision hat nichts geschönt

Die Bundesagentur für Arbeit hat die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten revidiert. Dadurch gibt es statistisch mehr Beschäftigte – was zu Kritik geführt hat. Doch der massive Job-Zuwachs des vergangenen Jahres ist kein Statistik-Trick. Zudem hat die Revision weitere Vorteile.

Die wesentliche Änderung der Statistik besteht darin, dass nunmehr Arbeitnehmer in Werkstätten für Behinderte zu den Beschäftigten zählen. Zusammen mit weiteren Änderungen liegt die Beschäftigtenzahl nach neuer Rechnung um knapp 400.000 höher. Entsprechend ist es korrekt, dass allein aus diesem Grund im Juni die 30-Millionen-Marke bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten überschritten werden konnte.

Kritiker argumentieren nun, dass durch die Änderung eigentlich nicht erwerbsfähige Menschen ohne Markteinkommen in die Berechnung eingehen. Was die Kritiker vergessen: Diese Beschäftigten unterliegen der Sozialversicherungspflicht und erfüllen auch alle Merkmale, die Erwerbstätige nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erfüllen müssen. Die Änderung der Bundesagentur für Arbeit verbessert somit die internationale Vergleichbarkeit der deutschen Erwerbstätigenzahlen. Das ist zu begrüßen.

Befürchtungen, dass aufgrund der Revision ein künstlicher Beschäftigungsanstieg ausgewiesen wird, sind zudem unbegründet. Denn die Bundesagentur für Arbeit hat die Zahlen zurückgerechnet, so dass der im Juni verzeichnete Zuwachs von 550.000 sozialversicherungspflichtigen Jobs im Vergleich zum Vorjahr nichts mit der Statistikänderung zu tun hat. Und selbst ohne Revision läge die Beschäftigtenzahl gegenwärtig auf einem Niveau, das es zuletzt Anfang der 1990er Jahre gab – also vor dem Einsetzen der Transformations- und Arbeitsmarktkrise in den neuen Bundesländern.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Wichtige Lichtblicke
BIP-Wachstum in der Eurozone IW-Nachricht 14. August 2013

Wichtige Lichtblicke

Die jüngsten Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zeigen: Die Rezession in der Eurozone ist beendet, der Länderclub hat auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Auch in den Krisenländern zeigt sich Licht am Ende des Tunnels – vor allem in Portugal. Das ...

IW

Artikel lesen
Rohstoffe IW-Nachricht 2. Oktober 2012

Barrieren erschweren den Import

Die deutsche Industrie ist auf bezahlbare und zuverlässige Rohstofflieferungen angewiesen. Doch die Exportländer erschweren den Handel.

IW

Inhaltselement mit der ID 8880