Die Bundesagentur für Arbeit hat die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten revidiert. Dadurch gibt es statistisch mehr Beschäftigte – was zu Kritik geführt hat. Doch der massive Job-Zuwachs des vergangenen Jahres ist kein Statistik-Trick. Zudem hat die Revision weitere Vorteile.

Revision hat nichts geschönt
Die wesentliche Änderung der Statistik besteht darin, dass nunmehr Arbeitnehmer in Werkstätten für Behinderte zu den Beschäftigten zählen. Zusammen mit weiteren Änderungen liegt die Beschäftigtenzahl nach neuer Rechnung um knapp 400.000 höher. Entsprechend ist es korrekt, dass allein aus diesem Grund im Juni die 30-Millionen-Marke bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten überschritten werden konnte.
Kritiker argumentieren nun, dass durch die Änderung eigentlich nicht erwerbsfähige Menschen ohne Markteinkommen in die Berechnung eingehen. Was die Kritiker vergessen: Diese Beschäftigten unterliegen der Sozialversicherungspflicht und erfüllen auch alle Merkmale, die Erwerbstätige nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) erfüllen müssen. Die Änderung der Bundesagentur für Arbeit verbessert somit die internationale Vergleichbarkeit der deutschen Erwerbstätigenzahlen. Das ist zu begrüßen.
Befürchtungen, dass aufgrund der Revision ein künstlicher Beschäftigungsanstieg ausgewiesen wird, sind zudem unbegründet. Denn die Bundesagentur für Arbeit hat die Zahlen zurückgerechnet, so dass der im Juni verzeichnete Zuwachs von 550.000 sozialversicherungspflichtigen Jobs im Vergleich zum Vorjahr nichts mit der Statistikänderung zu tun hat. Und selbst ohne Revision läge die Beschäftigtenzahl gegenwärtig auf einem Niveau, das es zuletzt Anfang der 1990er Jahre gab – also vor dem Einsetzen der Transformations- und Arbeitsmarktkrise in den neuen Bundesländern.

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