Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für den Monat Mai machen Hoffnung. Die große Entlassungswelle ist bislang ausgeblieben, die Betriebe setzen weiterhin massiv auf Kurzarbeit.
Arbeitsmarktzahlen: Kurzarbeit dominiert
Um Saisoneinflüsse bereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 238.000 gestiegen, allerdings fiel der Zuwachs um 134.000 niedriger aus als im April. Die Zahl der Personen, die aus einer regulären Beschäftigung in die Arbeitslosigkeit rutschten, liegt zwar auch im Mai deutlich über dem Vorjahresmonat, doch der Zuwachs ist ebenfalls schwächer als im April.
Das Kurzarbeits-Maximum ist bald erreicht
Zwar entlassen die Betriebe Mitarbeiter und verzichten auf Neueinstellungen, doch die Arbeitslosigkeit ist bislang weniger stark gestiegen als befürchtet. Denn die Betriebe nutzen das Instrument der Kurzarbeit weiter in großem Umfang. Allerdings stehen die Zeichen auf Entspannung: Im Mai sank die Zahl der Arbeitnehmer, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, deutlich ab. Während es im März noch 2,6 Millionen und im April sogar 8 Millionen waren, kamen im Mai nur noch 1,1 Millionen hinzu. Das spricht dafür, dass der höchste Punkt im Mai oder Juni überwunden sein könnte.
Abgerechnet wird erst in einigen Monaten
Gewissheit über den tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit gibt es erst in einigen Monaten, wenn die Betriebe mit der Bundesagentur für Arbeit das Kurzarbeitergeld abrechnen. Die Bundesagentur schätzt die Zahl für den März auf zwei Millionen und für den April auf sechs Millionen. Damit wäre die tatsächliche Inanspruchnahme erheblich geringer als die Summe der bisherigen Anzeigen. Damit bestätigt sich die Erwartung, dass viele Betriebe Kurzarbeit vorsorglich angezeigt haben und sie im besten Fall gar nicht einsetzen müssen.
Beschäftigungsdynamik im Niedriglohnsektor
Rund 13 Prozent der Bevölkerung im Erwerbsalter oder 19 Prozent der Arbeitnehmer waren im Jahr 2021 zu einem Niedriglohn beschäftigt. Damit nimmt das Ausmaß von Niedriglohnbeschäftigung weiter ab.
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IW