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Holger Schäfer IW-Nachricht 30. Juli 2020

Arbeitsmarkt im Juli: Krise ist noch nicht überwunden

Auf den ersten Blick ist der Arbeitsmarkt auf dem Weg der Erholung. Zumindest legen das die Arbeitsmarktdaten für Juli nah. Doch so eindeutig ist es nicht - die Krise ist noch lange nicht überwunden.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juli verglichen mit dem Vormonat saisonbereinigt nicht weiter an. Im Gegenteil: Sie ging sogar leicht zurück. Dennoch wäre es verfrüht, daraus bereits das Ende der Krise abzuleiten. Während die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr um 630.000 zunahm, stieg die Anzahl der Kurzarbeiter um 6,6 Millionen. Anstatt die Mitarbeiter zu entlassen, meldeten die Betriebe Kurzarbeit an. 

Kaum offene Stellen

Von einer Überwindung der Krise könnte die Rede sein, wenn die Millionen Kurzarbeiter bald wieder zu ihrer normalen Arbeitszeit zurückkehren. Dafür gibt es bislang aber kaum Hinweise. Die Arbeitskräftenachfrage der Betriebe scheint sich lediglich ein wenig zu beleben: Im Juli wurden 130.000 offene Stellen gemeldet. Das sind zwar 23 Prozent weniger als im Vorjahr, doch lag der Rückgang im Juni noch bei 39 Prozent. Gerade hier muss mehr passieren.

Es kommt auf Neueinstellungen an

Durch die Maßnahmen der Bundesregierung ist es gelungen, viele Arbeitsplätze zumindest vorläufig zu retten und Entlassungen in großer Zahl zu vermeiden. Um die Krise zu überwinden, wird es aber auch darauf ankommen, dass die Betriebe wieder neue Mitarbeiter einstellen. Noch ist vielen das Risiko allerdings zu hoch.
 

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