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(© Foto: Bernd Leitner - Fotolia)
Arbeitsmarkt IW-Nachricht 9. April 2014

Zwei Drittel fühlen sich gerecht entlohnt

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kommt in seinem neuen Index „Gute Arbeit“ zum Ergebnis, dass vielen Beschäftigten die Leistungsgerechtigkeit bei der Bezahlung fehlt. Doch eine Auswertung des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) zeigt ein anderes Bild: Etwa zwei Drittel aller Arbeitnehmer fühlen sich gerecht entlohnt. Und auch das DGB-Ergebnis fällt bei näherer Betrachtung gar nicht so negativ aus.

Im SOEP wurden knapp 9.800 Personen befragt, ob das Einkommen, das sie mit ihrer aktuellen Stelle verdienen, gerecht ist. Die Antworten – die jüngsten SOEP-Daten hierzu stammen aus dem Jahr 2011 – sind eindeutig: 68 Prozent finden sich gerecht und nur 32 Prozent ungerecht bezahlt. Selbst bei den Geringverdienern mit einem Stundenverdienst von weniger als 8,50 Euro fühlen sich noch knapp 49 Prozent gerecht entlohnt.

Bei näherem Hinsehen ist allerdings selbst der DGB-Befund deutlich positiver, als die Aufbereitung der Index-Daten für die Berichterstattung vermuten lässt: 50 Prozent der Befragten halten demnach ihr Einkommen in einem hohen bis sehr hohen Maß für angemessen. Gar nicht angemessen bewerten lediglich 10 Prozent ihre Bezahlung.

Dass der Faktor Einkommen trotzdem nur mit 46 von 100 möglichen Punkten bewertet wird - was „schlechter Arbeit“ entspricht –, hängt mit der besonderen Konstruktion des Indexes zusammen. Negativ wirkt sich zum Beispiel das geringe Vertrauen der Beschäftigten aus, dass ihre Rente noch zum Leben ausreichen wird. Aus diesem Befund einen Mangel an Leistungsgerechtigkeit in der deutschen Arbeitswelt abzuleiten, erscheint allerdings mehr als gewagt.

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