Ein Viertel der 4,4 Millionen Selbständigen in Deutschland verdient weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns dürfte ihre Zahl weiter steigen.
Vom Tellerwäscher zum Unternehmer
Ein Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro wird voraussichtlich in vielen Berufen zu Ausweichreaktionen führen. Ein Frisörgeselle wird dann beispielsweise nicht mehr angestellt, sondern arbeitet im Salon seines alten Chefs auf eigene Rechnung. Dadurch dürfte die Zahl der offiziell Selbständigen mit kleinem Einkommen weiter zunehmen. Bereits heute verdienen etwa 1,1 Millionen Unternehmer weniger als 8,50 Euro pro Stunde, hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels errechnet. Vor allem Kleinselbständige ohne Angestellte wie Kioskbetreiber und Kneipiers bleiben häufig unter der Einkommensschwelle.
Die Berechnungen des DIW sollten allerdings nicht überinterpretiert werden. Zum einen schwanken die Einkommen der Selbständigen stärker als die der Angestellten. Zum anderen ist es schwierig, die Stundenlöhne der Selbständigen korrekt zu berechnen. Wenn ein Kioskbetreiber seinen Laden 12 Stunden am Tag öffnet, beschäftigt er sich in dieser Zeit auch oft mit Dingen, die ein Angestellter nach Dienst tut: mit den Nachbarn plauschen und Zeitung lesen etwa. Ein Angestellter hat hingegen eine feste Arbeitszeit, die er in der Regel auch intensiv zum tatsächlichen Arbeiten nutzt.
Wichtige Lichtblicke
Die jüngsten Zahlen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zeigen: Die Rezession in der Eurozone ist beendet, der Länderclub hat auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Auch in den Krisenländern zeigt sich Licht am Ende des Tunnels – vor allem in Portugal. Das ...
IW
Barrieren erschweren den Import
Die deutsche Industrie ist auf bezahlbare und zuverlässige Rohstofflieferungen angewiesen. Doch die Exportländer erschweren den Handel.
IW