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Russland-Sanktionen IW-Nachricht 8. September 2016

Sorgen um die deutsche Wirtschaft sind unbegründet

Die EU hat die Wirtschaftssanktionen gegen Russland verlängert. Zwar ist das Land nach wie vor ein wichtiger Handelspartner für die deutsche Wirtschaft. Doch die fortdauernden Sanktionen dürften ihr nicht schaden.

Die russische Wirtschaft steckt schon seit geraumer Zeit in der Krise. Zwar schien sich die Lage in den ersten Monaten des Jahres 2016 etwas stabilisiert zu haben und die Entwicklung der Industrieproduktion weist darauf hin, dass Russland langsam die Rezession hinter sich lässt. Doch die Situation bleibt weiterhin angespannt und es wird lange dauern, bis die russische Wirtschaft zu alter Stärke zurückfindet.

Denn auch ohne die Sanktionen plagen Russland große strukturelle Sorgen – etwa die Abhängigkeit vom Ölgeschäft, das unter dem weiterhin niedrigen Ölpreis leidet. Dieser lag in der ersten Jahreshälfte 2016 um fast ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Das hat auch Auswirkungen auf den Handel mit Deutschland: Mehr als zwei Drittel der deutschen Warenimporte aus Russland entfallen auf fossile Brennstoffe. Und der Wert der deutschen Öl- und Gasimporte schrumpfte von Januar bis Juni um mehr als ein Viertel gegenüber dem Vorjahresniveau.

Für die deutsche Exportwirtschaft war die Entwicklung in der ersten Jahreshälfte hingegen trotz der Sanktionen weniger dramatisch. Insgesamt gingen die Warenexporte nach Russland in der ersten Jahreshälfte nur noch um rund 3,5 Prozent zurück – verglichen mit einem Rückgang von fast 26 Prozent im Jahr 2015. Bei den Exportschlagern fällt der Rückgang sogar noch geringer aus: Die Ausfuhren deutscher Maschinen gingen nur um 1 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte 2015 zurück, die Autoexporte blieben sogar stabil. Auch mit verlängerten Sanktionen braucht die deutsche Exportwirtschaft also keine weiteren Rückschläge zu befürchten.

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