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Exporte IW-Nachricht 24. Februar 2016

Deutschlands neue Nummer eins

Die Vereinigten Staaten waren im vergangenen Jahr eine echte Konjunkturspritze für die deutsche Wirtschaft: Der amerikanische Markt hat Frankreich als wichtigstes Exportziel für deutsche Unternehmen abgelöst. Für weitere Wachstumsimpulse dürfte das geplante Freihandelsabkommen TTIP sorgen. Für die Verhandlungen sollte allerdings weiterhin die Devise „Qualität vor Geschwindigkeit“ gelten.

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Der Globalisierungsprozess macht es möglich: Über den Außenhandel konnte Deutschland an der wirtschaftlichen Erholung in den USA teilhaben. Um knapp 19 Prozent sind die deutschen Warenexporte in die USA 2015 nominal im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Waren im Wert von 114 Milliarden Euro haben deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr in den USA abgesetzt. Frankreich als Exportziel Nummer eins ist für die deutsche Wirtschaft somit Geschichte – mittlerweile fließen 9,5 Prozent der deutschen Exporte in die USA, Frankreich bleibt mit 8,6 Prozent auf Platz zwei. Viele Branchen konnten von der konjunkturellen Erholung in den USA besonders stark profitieren. So nahmen die Exporte von Kraftwagen und Kraftwagenteilen dorthin um knapp 23 Prozent zu, die Exporte von Pharmazeutischen Produkten konnten sogar ein Wachstum von über 28 Prozent verzeichnen.

Die dynamische Entwicklung des Exportgeschäfts in die USA kam in einer Zeit, in der die Weltwirtschaft insgesamt auf wackeligen Beinen steht. Der Anstieg konnte die Schwäche anderer deutscher Exportzielmärkte wettmachen – große Schwellenländer wie China bereiten den deutschen Unternehmen aktuell Sorgen. Doch der Anstieg der Warenexporte in die USA fiel 2015 aber mehr als dreimal höher als der Rückgang der Exporte nach China aus.

Das geplante Freihandelsabkommen mit den USA dürfte dazu führen, dass die Wachstumsdynamik im transatlantischen Handel weiter zunimmt. Wie stark der Effekt auf die deutschen Exporte sein wird, hängt aber entscheidend davon ab, wie umfangreich die mit TTIP geplante Handelsliberalisierung letztlich ausfällt. Es gilt: Die Verhandlungsführer sollten durchaus aufs Tempo drücken, doch nach wie vor muss Qualität vor Geschwindigkeit kommen. Ziel muss es sein, größtmöglichen Fortschritt bei der Handelsliberalisierung zu erreichen, ohne dabei Abstriche etwa in Sachen Verbraucher- oder Umweltschutz zu machen.

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