Bisher bekommen nur 2 Prozent der Studenten in Deutschland ein Stipendium. Das ist zu wenig. Da kommt das Nationale Stipendienprogramm für künftig 160.000 Studierende gerade recht.
Ein guter Ansatz
Wirtschaft, private Mäzene und Staat sollen die mindestens zweisemestrigen Stipendien in Höhe von 300 Euro monatlich gemeinsam finanzieren. Jedes achte Unternehmen vergibt bereits Stipendien – in erster Linie, um Fachkräfte zu gewinnen. Die Betriebe werden sich somit umso stärker beteiligen, je mehr sie dieses Interesse in die Auswahlverfahren der Stipendiaten einbringen können. Für die Hochschulen wiederum wird es leichter sein, zahlende Partner zu gewinnen, wenn sie gut mit der Wirtschaft vernetzt sind. So kann das nationale Stipendienprogramm einen Anreiz bieten, mehr Brücken in die Praxis zu bauen – was letztlich allen Studenten etwas bringt.
Bei allem Positiven gibt es bei der Studienfinanzierung jedoch noch Einiges zu tun. Die Vielzahl der insgesamt 28 Subventionen von reduzierten Krankenkassenbeiträgen über verbilligte Fahrscheine bis hin zu steuerlichen Ausbildungsfreibeträgen führt unterm Strich dazu, dass Studenten mit wohlhabendem Hintergrund in nahezu ähnlicher Höhe gefördert werden wie ihre weniger gut begüterten Studienkollegen. Hier müssten die Mittel in einem neuen Bafög besser verteilt werden, das einerseits höhere Stipendienanteile für die Studierenden aus einkommensschwachen Familien zulässt und andererseits einen zinsgünstigen, staatlich garantierten Bundesstudienkredit für alle bietet.
![Lehrerin, die die Aufgabe der Gruppe von Studenten mit Laptops während des Unterrichts im Auditorium der modernen Universität erklärt. Lehrerin, die die Aufgabe der Gruppe von Studenten mit Laptops während des Unterrichts im Auditorium der modernen Universität erklärt.](/fileadmin/_processed_/d/6/csm_H%C3%B6rsaal-Universit%C3%A4t-GettyImages-1413112477-creative_c78ab3faf4.jpg)
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