Der Euro-Sondergipfel hat Griechenland zumindest vorerst gerettet. Auch Banken und Versicherungen beteiligen sich, indem sie alte Anleihen gegen neue mit wesentlich längeren Laufzeiten tauschen. Allerdings ist diese Beteiligung privater Gläubiger ein Spiel mit dem Feuer.
Bemerkenswerte Beschlüsse
Der Schuldentausch entlastet Griechenland allein in den nächsten drei Jahren um 37 Milliarden Euro netto. Das Problem dabei: Die Ratingagenturen werten diese Aktion zumindest vorübergehend als teilweisen Zahlungsausfall. Und Moody’s hat bereits angekündigt, dass auch andere Eurostaaten herabgestuft werden könnten.
Davon abgesehen sind die Gipfelbeschlüsse bemerkenswert – zum Beispiel die erweiterten Befugnisse des Eurorettungsschirms EFSF (European Financial Stability Facility). Er darf nun auch vorbeugende Kreditlinien für Länder in Gefahr zur Verfügung stellen. Zudem kann er künftig versuchen, ausufernde Spekulationen zu verhindern, indem er Papiere am Sekundärmarkt kauft, auf dem Anleger die Staatsanleihen unter sich handeln. Außerdem soll der EFSF klammen Staaten auch Gelder zuweisen können, wenn diese ihre kriselnde Finanzinstitute nicht mehr auffangen können. So wird Anlegern die Sorge vor Bankenpleiten genommen.
Des Weiteren bekommt der Rettungsplan für Griechenland mit der Verlängerung der Rückzahlungsfristen auf 15 bis 30 Jahre nun seine nötige langfristige Perspektive. Denn die Reformen brauchen Zeit, bis sie wirken. Wichtig ist dabei auch, dass die längeren Fristen die Chancen deutlich erhöhen, dass Griechenland die Kredite am Ende voll wieder zurückzahlt.

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