In den USA ist der Freitag nach Thanksgiving, der Black Friday, umsatzstärkster Tag im Einzelhandel. In Deutschland boomt vor allem der Onlinehandel: Die Deutschen kaufen am Black Friday und am darauffolgenden Cyber Monday rund sieben Mal so viel im Internet wie an normalen Verkaufstagen, wie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen.
Black Friday: Deutsche im Kaufrausch
Jeder dritte Internetnutzer in Deutschland geht am Black Friday und Cyber Monday auf Schnäppchenjagd, belegen Umfragen. Insgesamt rechnet der Handelsverband Deutschland an diesen Tagen mit zusätzlichen 2,4 Milliarden Euro Umsatz durch Verkäufe unter dem „Black-Friday-Label“, 15 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Der Großteil der zusätzlichen Umsätze fällt dabei online an.
Der Online-Jahresumsatz beträgt 2018 geschätzte 53,6 Milliarden Euro. Entsprechend erwirtschaften Onlinehändler an den beiden Sonderverkaufstagen durch die Rabattaktionen fast vier Prozent ihres gesamten Jahresumsatzes – zumindest wenn man schätzt, dass zwei Milliarden der zusätzlichen 2,4 Milliarden Euro dem Onlinehandel zufallen. Damit kaufen die Deutschen an diesen Tagen rund sieben Mal so viel im Internet wie an durchschnittlichen Verkaufstagen, zeigen die IW-Berechnungen.
Allerdings sollten Verbraucher sich Rabatte genau anschauen: Nicht immer sind Produkte am Aktionstag günstiger als an anderen Tagen. Viele Händler berechnen ihre Rabatte auf der Grundlage der unverbindlichen Preisempfehlung. Die wiederum können Hersteller nach Gutdünken festlegen, und oft liegt sie ohnehin deutlich über dem, was Händler an normalen Tagen verlangen. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen.
Da vor allem Onlinehändler an diesen beiden Aktionstagen in Deutschland mit Angeboten locken, wirken sich die Verkäufe verhältnismäßig wenig auf den Jahresumsatz des gesamten Einzelhandels aus. Das Black-Friday-Umsatzplus von 2,4 Milliarden Euro entspricht 0,5 Prozent der erwarteten Jahreseinnahmen von 525 Milliarden Euro.
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