1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. PISA 2018: Der Staat muss mehr investieren
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Axel Plünnecke IW-Nachricht 3. Dezember 2019

PISA 2018: Der Staat muss mehr investieren

Die deutschen Schüler schneiden bei der aktuellen PISA-Erhebung erneut nur mittelmäßig ab – beim Lesen stagnieren die Ergebnisse, in Mathematik und Naturwissenschaften sind sie sogar schlechter geworden. Der Staat muss mehr in Bildung investieren, um endlich aufzuschließen. Das wäre auch im Sinne der Unternehmen, zeigt eine aktuelle Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Fachkräftemangel, Klimaschutz und Digitalisierung: Die deutschen Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Das aktuelle IW-Zukunftspanel zeigt, dass aus Sicht der Wirtschaft zusätzliche Bildungsinvestitionen notwendig sind, um auch in Zukunft bestehen zu können. Rund 90 Prozent der befragten Unternehmen sind der Ansicht, dass mehr Investitionen in Bildung wichtig sind. Wie groß der deutsche Nachholbedarf ist, zeigen die neuen PISA-Ergebnisse. 

Digitale Medien im Unterricht 

Immer noch fehlen tausende Betreuungsplätze in der U3-Betreuung: Sie wären nötig, um die Chancengleichheit der Kinder zu stärken. Zudem müsste der Staat dringend die Qualität von Kitas verbessern, indem etwa der Betreuungsschlüssel verkleinert wird. Schulen wiederum sollten investieren, um Schüler fit für die Digitalisierung zu machen. Dazu bräuchte es endlich eine digitale Infrastruktur an Schulen, mit der digitale Medien im Unterricht als Lehrmittel richtig eingesetzt werden. Vernünftige Konzepte und entsprechende Qualifizierungen für Lehrer sind dafür die Voraussetzung. 

Ganztagsschulen müssen ausgebaut werden

Damit das gesamte Bildungssystem besser wird, braucht es aber auch vergleichbare Bildungsstandards, landesübergreifende Vergleichsarbeiten und mehr Autonomie für Schulen. Nur so können Schulen starke Impulse für einen Qualitätswettbewerb setzen. Vor allem Ganztagsschulen können einen wichtigen Beitrag leisten - der Staat muss sie dringend ausbauen. Um auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund besser zu fördern, muss die deutsche Sprache möglichst früh auf dem Lehrplan stehen, abgestimmt auf die individuellen Bedarfe der Kinder. „Schulen und Betreuungseinrichtungen mit vielen Kindern mit Migrationshintergrund brauchen mehr Personal als andere Schulen“, sagt IW-Bildungsexperte Axel Plünnecke. „Deshalb müssen Bund und Länder die finanziellen Ressourcen auf Basis eines Sozialindex zielgerichtet verteilen.“

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Familien werden ungleich behandelt
Wido Geis-Thöne in der Fuldaer Zeitung Gastbeitrag 4. März 2024

Familien werden ungleich behandelt

IW-Ökonom Wido Geis-Thöne kritisiert in einem Gastbeitrag in der Fuldaer Zeitung den riesigen Flickenteppich bei den Kita-Gebühren. Die Betreuung des Nachwuchses könne je nach Region kostenlos sein, oder richtig ins Geld gehen.

IW

Artikel lesen
Wido Geis-Thöne IW-Report Nr. 13 24. Februar 2024

Elternbeiträge für die Kitabetreuung im regionalen Vergleich

Bei der Beteiligung der Eltern an den Kosten für die staatliche und staatlich geförderte Kindertagesbetreuung gehen die Länder sehr unterschiedliche Wege.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880