1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Auf Kosten der Beitragszahler
Rentengarantie IW-Nachricht 27. Juli 2010

Auf Kosten der Beitragszahler

Auch wenn die Kritik an der Rentengarantie unpopulär erscheint, ist sie ökonomisch berechtigt. Denn die Rentengarantie stellt das Prinzip der dynamischen Rente auf den Kopf und belastet die aktiven Beitragszahler.

Grundsätzlich sollen die Alterseinkommen mit der Entwicklung der Arbeitsentgelte Schritt halten. Ohne diese Dynamik würden die Ruheständler mit jeder Lohnerhöhung weiter hinter das Einkommensniveau der Beitragszahler zurückfallen. Diese Logik gilt auch umgekehrt: Sinken die durchschnittlichen Arbeitsentgelte, gehen auch die gesetzlichen Renten in diese Richtung. Anderenfalls werden die Ruheständler – wie in diesem Jahr – besser gestellt.Die Rentengarantie ist auch damit nicht zu rechtfertigen, dass die Anpassungen während der vergangenen Dekade aufgrund von Riester-Reform und Nachhaltigkeitsfaktor hinter der Entwicklung der Arbeitsentgelte zurückgeblieben sind. Denn im Gegenzug müssen vor allem die jungen Beitragszahler mit einem deutlich geringeren Versorgungsniveau rechnen. Beides gehört zur Stabilisierung des gesetzlichen Rentensystems.

Immerhin sollen die ausgelassenen Rentenminderungen nachgeholt werden. Aber selbst wenn die in den nächsten Jahren mit potenziellen Erhöhungen verrechnet werden, müssen die Beitragszahler schon heute tiefer in der Tasche greifen. Allein die Rentengarantie kostet in diesem Jahr schätzungsweise 1,7 Milliarden Euro. Die ganzen zusätzlichen Belastungen bekommen vor allem die Beitragszahler zu spüren: Rechnete die Bundesregierung bis vor drei Jahren noch mit einem Beitragssatz von 19,1 Prozent ab dem Jahr 2012, müssen sich die Arbeitnehmer heute dauerhaft auf 19,9 Prozent einstellen.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener
Ruth Maria Schüler in der Fuldaer Zeitung Gastbeitrag 20. April 2024

Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener

IW-Expertin für soziale Sicherung und Verteilung, Ruth Maria Schüler, geht in einem Gastbeitrag für die Fuldaer Zeitung der Frage nach, warum der frühe Ausstieg aus dem Erwerbsleben kein Garant für das Lebensglück ist.

IW

Artikel lesen
Jennifer Potthoff / Ruth Maria Schüler Pressemitteilung 11. April 2024

Lange Arbeiten: Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener

Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das zeigt eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders zufrieden: die sogenannten „Silver Worker“, also 66- bis 70-Jährige, die über das ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880