1. Home
  2. Presse
  3. Mindestlohn passt nicht zur Tarifordnung
Michael Hüther in den Salzburger Nachrichten Interview 28. November 2013

Mindestlohn passt nicht zur Tarifordnung

Wenn künftig die Mindestlohnkommission den Erhöhungsspielraum des Mindestlohns definiert, sinkt automatisch das Interesse an Tarifverträgen, sagt IW-Direktor Michael Hüther im Interview mit den Salzburger Nachrichten. Das Ganze fügt sich nicht in die deutsche Tarifordnung.

Ist die Lösung beim Mindestlohn ein weiser Kompromiss?

Er hat zwei negative Konsequenzen. Zum einen erhöht er die Einstiegshürden für Menschen mit schwieriger Erwerbsbiographie, wieder in Arbeit zu kommen. Zum zweiten höhlt er die Tarifautonomie aus. Wenn künftig die Mindestlohnkommission den Erhöhungsspielraum definiert, sinkt automatisch das Interesse an Tarifverträgen. Das Ganze fügt sich nicht in die deutsche Tarifordnung.

Wie beurteilen Sie die Rentenbeschlüsse?

Sehr negativ. Nach 20 Jahren eines sachorientierten Kurses mit Bezugnahme auf den demographischen Wandel, auf die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung, lautet die Devise nun wieder – und zwar wieder im Konsens - Leistungsausweitung. Das sind falsche Signale. Die führen zu einer vermeidbaren Kostenbelastung für den Faktor Arbeit.

Kommt Schwarz-Rot ohne Steuererhöhungen aus?

Ja, weil sich die Union sehr klar positioniert hat. Aber wenn wir in schwierigeres wirtschaftliches Fahrwasser geraten, was ja nicht ausgeschlossen ist nach der Hälfte der Legislatur, wird es auch finanzpolitisch wieder zurückschlagen. Und dafür ist keinerlei Vorsorge getroffen.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Beschäftigungsaufbau geht 2014 weiter
Holger Schäfer auf umwelthauptstadt.de Interview 29. April 2013

Beschäftigungsaufbau geht 2014 weiter

Im Jahr 2013 legt die sehr guten Arbeitsmarktentwicklung der letzten Jahre eine Pause ein, sagt Holger Schäfer im Interview mit dem Internetportal umwelthauptstadt.de. Im nächsten Jahr erwartet der IW-Arbeitsmarktexperte aber eine konjunkturelle Belebung, die ...

IW

Artikel lesen
Oliver Stettes im Deutschlandfunk Interview 19. August 2010

Bildungsmonitor 2010 bewertet Leistungen der Bundesländer

Wieder sind es vor allem ostdeutsche Bundesländer, die in einem Vergleich der Bildungssysteme positiv abschließen. Der Grund ist laut Oliver Stettes, Bildungsexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, der demografische Wandel: Weniger Schüler können in ...

IW

Inhaltselement mit der ID 8880