1. Home
  2. Institut
  3. Aus dem IW
  4. Gute Krise, schlechte Krise
Dominik Enste Aus dem IW 16. März 2021

Gute Krise, schlechte Krise

Welche politischen und ökonomischen Folgen hat die Corona-Pandemie? Mit dieser Frage beschäftigte sich die 10. Konferenz des IW zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG). Pandemiebedingt trafen sich die rund 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei Zoom.

IW-Direktor Michael Hüther widmete seinen Vortrag nicht nur den allgemeinen Corona-Risiken, sondern auch den positiven Effekten: So werden die Lieferketten beispielsweise stabiler und resilienter, die Digitalisierung hat einen großen Sprung gemacht, zudem dürften innovativen Erfindern künftig mehr Türen offenstehen als noch vor der Pandemie. Das gilt besonders für Innovationen aus dem Medizinbereich.

MPlfG-Direktor Lucio Baccaro verwies in seinem Impulsvortrag auf die besonderen Bedrohungen für Südeuropa und den Euro. Besonders kontrovers diskutierten die Teilnehmer über die künftige Rolle des Staates: So ist unklar, welche Rolle er zukünftig einnehmen soll, wenn es beispielsweise um die Sicherung von systemrelevanten Gütern und Dienstleistungen geht.

MPlfG-Wissenschaftlerin Lisa Suckert erklärte in ihrem Vortrag, wie sich Zeit in der Pandemie anders wahrgenommen, genutzt und verstanden wird. Ihre These: Der Kapitalismus beschleunigt das Leben, die Pandemie stellte bisherige Grundgesetze auf den Kopf: Manch einer entdeckt die Langsamkeit, andere widmen einen Großteil ihres Tages nicht der Erwerbsarbeit, sondern dem Homeschooling. Dadurch geht die Krise einher mit einer radikalen Unsicherheit und Verunsicherung.

IW-Verteilungsökonomin Judith Niehues stellte ihre Forschungsergebnisse zur Einkommensentwicklung in der Pandemie vor. Demnach sind in der Krise die Markteinkommen in niedrigeren Einkommensschichten zwar deutlich gesunken – aber dank Arbeitslosenversicherung, Kurzarbeitergeld und anderen staatlichen Unterstützungen blieben die Einbußen im Rahmen. Einige Gruppen hatten aufgrund der zusätzlichen staatlichen Leistungen sogar mehr Geld zur Verfügung als früher. Die oberen Schichten haben hingegen große Einbrüche verzeichnet.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Nahaufnahme des Sommergrills mit verschiedenen Fleisch und Gemüsesorten im Garten
Adriana Neligan / Jennifer Potthoff / Jan Wendt IW-Kurzbericht Nr. 44 15. Juli 2024

Grillen mit Fleischklassikern, Bio- oder veganen Alternativen - Was kostet es?

Fleisch und Würstchen kommen nach wie vor oft auf den Rost, obgleich der Appetit nach veganen Alternativen wächst. Wer sich für einen Grillteller in Bio-Qualität entscheidet, muss tiefer in die Tasche greifen als für einen mit konventionell hergestellten ...

IW

Artikel lesen
Adriana Neligan / Jennifer Potthoff / Jan Wendt Pressemitteilung 15. Juli 2024

Grillsaison: Bio-Grillen hat seinen Preis

Fleisch und Würstchen sind nach wie vor das beliebteste Grillgut der Deutschen. Doch die Nachfrage nach veganen Alternativen steigt. Wer sich für Bio-Produkte entscheidet, muss allerdings tiefer in die Tasche greifen. 80 Prozent mehr kostet ein ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880