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Ralph Henger / Sarah Daniel / Michael Schier / u.a. Gutachten 15. Oktober 2019 Modellversuch Flächenzertifikatehandel

Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche (allgemein als Flächenverbrauch bezeichnet) liegt im Vierjahresdurchschnitt der Jahre 2012 bis 2015 mit 66 Hektar pro Tag immer noch mehr als doppelt so hoch wie von der Bundesregierung im Jahr 2002 in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt.

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Gutachten
Modellversuch Flächenzertifikatehandel
Ralph Henger / Sarah Daniel / Michael Schier / u.a. Gutachten 15. Oktober 2019

Modellversuch Flächenzertifikatehandel

Abschlussbericht im Auftrag des Umweltbundesamtes

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche (allgemein als Flächenverbrauch bezeichnet) liegt im Vierjahresdurchschnitt der Jahre 2012 bis 2015 mit 66 Hektar pro Tag immer noch mehr als doppelt so hoch wie von der Bundesregierung im Jahr 2002 in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt.

Danach soll dieser Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 ha pro Tag reduziert werden. In der Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie von 2016 wird eine Reduzierung auf weniger als 30 ha pro Tag bis zum Jahr 2030 angestrebt. Um in Deutschland weniger neue Flächen in Anspruch zu nehmen, müssen neue Instrumente entwickelt und erprobt werden. Das vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Planspiel Flächenhandel prüfte realitätsnah, ob handelbare Flächenzertifikate ein Instrument sein können, um den Städten und Gemeinden dabei zu helfen, den Flächenneuverbrauch zu vermindern und die Innenentwicklung zu stärken. In dem Projekt wurden die Vereinbarungen aus den Koalitionsverträgen der 17. und 18. Legislaturperiode umgesetzt, wonach gemeinsam mit den Städten und Gemeinden der kommunale Handel mit Flächenzertifikaten im Modellversuch erprobt werden sollte. Dieser Modellversuch wurde als bundesweites Planspiel mit 87 Kommunen durchgeführt.

Das bundesweite Planspiel Flächenhandel bestand aus zwei zentralen Bausteinen: kommunale Fallstudien und kontrolliertes Feldexperiment. Die kommunalen Fallstudien beleuchten die für den Handel notwendigen Entscheidungsprozesse der Städte und Gemeinden, um Flächenausweisungsentscheidungen mit einem An- oder Verkauf von Zertifikaten und dem kommunalen Planungsverfahren zu verbinden. Im kontrollierten Feldexperiment simulierten 87 Modellkommunen mit eigenen, real geplanten Baugebieten den Flächenzertifikatehandel über einen Zeitraum von 15 Jahren (2014–2028) mittels einer Online-Plattform. Hierbei wurden mehrere Varianten für den Handel entwickelt und getestet. Zudem fanden weitere Experimente mit Studierenden statt, um einzelne Fragestellungen zur Funktionsfähigkeit des Handels unter kontrollierten Laborbedingungen zu prüfen.

Die Ergebnisse des Modellversuchs zeigen, dass ein Flächenhandelssystem in der Lage ist, die Flächenneuinanspruchnahme effektiv zu verringern. Flächensparziele lassen sich im Verbund aus Planung und flexibler Mengensteuerung effizient erreichen. Die Kommunalvertreter hatten keine Probleme beim Umgang mit den Flächenzertifikaten. Überörtliche Mengenvorgaben konnten sie durch den Kauf und Verkauf von Zertifikaten flexibel vor Ort umsetzen.

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Gutachten
Modellversuch Flächenzertifikatehandel
Ralph Henger / Sarah Daniel / Michael Schier / u.a. Gutachten 15. Oktober 2019

Ralph Henger / Sarah Daniel / Michael Schier / u.a.: Modellversuch Flächenzertifikatehandel – Realitätsnahes Planspiel zur Erprobung eines überregionalen Handelssystems mit Flächenausweisungszertifikaten für eine begrenzte Anzahl ausgewählter Kommunen

Abschlussbericht im Auftrag des Umweltbundesamtes

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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