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Philipp Deschermeier / Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 14. Juni 2024 Mehr Wohnungsmangel durch steigende Bedarfe und sinkende Bautätigkeit

Der Bedarf an neuen Wohnungen und Häusern ist durch die hohe Zuwanderung in den letzten Jahren stark gestiegen. Um die angespannte Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt zu entspannen, müsste die Bautätigkeit insbesondere in den Großräumen der wachsenden Metropolen deutlich erhöht werden.

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Mehr Wohnungsmangel durch steigende Bedarfe und sinkende Bautätigkeit
Philipp Deschermeier / Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 14. Juni 2024

Mehr Wohnungsmangel durch steigende Bedarfe und sinkende Bautätigkeit

Gutachten im Auftrag der Deutsche Reihenhaus AG

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Der Bedarf an neuen Wohnungen und Häusern ist durch die hohe Zuwanderung in den letzten Jahren stark gestiegen. Um die angespannte Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt zu entspannen, müsste die Bautätigkeit insbesondere in den Großräumen der wachsenden Metropolen deutlich erhöht werden.

Aufgrund der Wohnungsbaukrise und der rückläufigen Bautätigkeit nimmt der Wohnungsmangel jedoch vielerorts noch weiter zu. Die aktualisierten Ergebnisse des IW-Wohnungsbedarfsmodells im Einzelnen:

  • Der Wohnungsbedarf im Zeitraum 2021 bis 2025 ist auf Grundlage einer neuen regionalen Bevölkerungsprognose von jährlich 308.000 neu benötigten Wohnungen auf jährlich 372.000 neu benötigte Wohnungen gestiegen. Ursache hierfür ist eine deutlich höhere Zuwanderung als erwartet, die zunächst aufgrund der Corona-Pandemie wesentlich moderater eingeschätzt worden war. Seit Februar 2022 kamen durch den Russland-Ukraine-Krieg jedoch noch 1,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine hinzu. In Summe wurde die Zuwanderung damit um 1,5 Millionen Personen unterschätzt.
  • Der Wohnungsbedarf wird auch für den Zeitraum 2026 bis 2030 auf einem hohen Niveau bleiben. Der Bedarf ist mit 302.000 benötigten Wohnungen jährlich zwar niedriger als zuvor in den von starker Zuwanderung gekennzeichneten Jahren, liegt aber immer noch über der in den letzten drei Jahren realisierten Bautätigkeit.
  • Im Verhältnis zum jährlichen Bedarf liegt die aktuelle Bautätigkeit (2021-2023) in Deutschland nur bei 79 Prozent. Besonders hoch ist die Unterdeckung in den größten sieben Städten des Landes. Dort liegt die Quote aus aktueller und benötigter Bautätigkeit bei 59 Prozent. Am niedrigsten ist die Bautätigkeit in Köln und in Stuttgart. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 sind nur 37 Prozent beziehungsweise 43 Prozent der dort benötigten Wohnungen neu errichtet worden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Bautätigkeit in den Jahren 2024 und 2025 voraussichtlich deutlich geringer ausfallen wird, sodass der Wohnungsmangel flächendeckend zunehmen wird.
  • Insgesamt hat sich die Wohnungsbaulage in den letzten Jahren erheblich verschärft. Die Situation ist geprägt von einer rückläufigen Bautätigkeit bei zuletzt nochmal deutlich gestiegenen regionalen Wohnungsbedarfen. Um weitere Verwerfungen im Markt zu verhindern, braucht es sowohl kurzfristige Impulse als auch strukturelle Reformen, um den Wohnungsbau zu stärken.
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Mehr Wohnungsmangel durch steigende Bedarfe und sinkende Bautätigkeit
Philipp Deschermeier / Ralph Henger / Michael Voigtländer Gutachten 14. Juni 2024

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