Sprungbrett oder Sackgasse?

Entwicklung und Strukturen von flexiblen Erwerbsformen in Deutschland
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Sprungbrett oder Sackgasse?
Die Struktur der Erwerbsformen auf dem deutschen Arbeitsmarkt unterliegt einem stetigen Wandel. Der zentrale Trend dieses Wandels besteht in der zunehmenden Bedeutung flexibler sogenannter „atypischer“ Beschäftigungsverhältnisse bei gleichzeitigem Bedeutungsverlust des „Normalarbeitsverhältnisses“. Dabei wird häufig die These vertreten, dass die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre diesen Trend noch einmal verstärkt haben. Die Auswertung von Daten des sozio-oekonomischen Panels zeigt, dass die Bedeutung flexibler Erwerbsformen vor allem relativ zunimmt und es sich bei diesen überwiegend um zusätzliche Beschäftigung handelt. Auf individueller Ebene dienen sie als Sprungbrett. Dies gilt gleichermaßen für den Schritt aus der Arbeitslosigkeit oder Inaktivität in eine Beschäftigung wie für den Wechsel aus einer flexiblen Erwerbsform auf einen unbefristeten Vollzeitarbeitsplatz. Von der Sprungbrettfunktion profitieren vor allem geringproduktive Arbeitnehmer. Sie machen einen großen Teil der Arbeitnehmer in flexiblen Beschäftigungsverhältnissen aus. Anzeichen von Prekarität zeigen sich allerdings nur bei einem Teil der Beschäftigten in den flexiblen Erwerbsformen. Während die Abschläge vom Stundenlohn bei unbefristet Teilzeitbeschäftigten mit 5 Prozent eher gering sind, weisen unbefristet geringfügig Beschäftigte einen Stundenlohnabstand von rund 17 Prozent auf.

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Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Wachstumsfalle Arbeitszeit: „Wir müssen mehr arbeiten“
Deutschland könne Alterungs- und Wachstumsprobleme über Mehrarbeit lösen, sagen IW-Direktor Michael Hüther und HRI-Präsident Bert Rürup in der neuen Folge des Handelsblatt-Podcasts „Economic Challenges“. Das bedeutet für die Deutschen: So viel arbeiten wie die ...
IW
Streitgespräch: Arbeitszeit rauf oder runter?
Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels schlägt IW-Direktor Michael Hüther eine 42-Stunden-Woche vor. Unternehmer und Buchautor Lasse Rheingans widerspricht. Das Handelsblatt hat beide in Berlin zum Streitgespräch gebeten.
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