Das deutsche Verarbeitende Gewerbe hat im internationalen Vergleich ein hohes Lohnstückkostenniveau. Im Durchschnitt waren die deutschen Lohnstückkosten im Jahr 2020 um 22 Prozent höher als in den 27 Vergleichsländern.

Lohnstückkosten im internationalen Vergleich: Starke Belastung der deutschen Industrie seit 2018
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Das deutsche Verarbeitende Gewerbe hat im internationalen Vergleich ein hohes Lohnstückkostenniveau. Im Durchschnitt waren die deutschen Lohnstückkosten im Jahr 2020 um 22 Prozent höher als in den 27 Vergleichsländern.
Der Kostennachteil Deutschlands gegenüber dem Euro-Ausland (Euroraum ohne Deutschland) belief sich auf 18 Prozent. Die hierzulande nur noch knapp überdurchschnittlich hohe Produktivität reichte bei Weitem nicht aus, um den Nachteil der hohen Arbeitskosten zu kompensieren. Im Untersuchungszeitraum 1999 bis 2020 erhöhten sich die industriellen Lohnstückkosten hierzulande um insgesamt 13 Prozent. Der Anstieg war damit genauso stark wie im Euro-Ausland und etwas stärker als im Durchschnitt der 27 Vergleichsländer. Deutlich verschlechtert hat sich die deutsche Lohnstückkostenposition besonders seit dem Jahr 2018. Schon die industrielle Rezession im Jahr 2019 hat die Lohnstückkosten hierzulande um 6 Prozent anziehen lassen. Einen ebenso großen Einfluss hatte die Corona-Pandemie im Jahr 2020. Vor allem die Produktivität ging in den letzten beiden Jahren merklich zurück. Langfristig ist die relative Lohnstückkostenposition der deutschen Industrie von ganz unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Nach den starken Verschlechterungen in den 1990er Jahren konnte ab der Jahrtausendwende deutlich Boden gut gemacht werden. Aber nach Überwindung der globalen Wirtschafts- und Finanzmarktkrise stiegen die Lohnstückkosten hierzulande wieder stärker als im gesamten Vergleichsländerkreis und vor allem stärker als im Euro-Ausland. Angesichts der großen strukturellen Herausforderungen durch Digitalisierung und Dekarbonisierung stehen in der deutschen Industrie hohe Investitionen an. Um diese finanzieren zu können und um die Beschäftigung zu sichern, muss die Kostenwettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.


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