Mitte März wurde es plötzlich leer auf den deutschen Straßen: Mit Beginn des Lockdowns ging das Verkehrsaufkommen schlagartig zurück – und mit ihm die Nachfrage an den Tankstellen. Dadurch wurden bis zu 7,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart.
Kraftstoffverbrauch: Weniger Verkehr, weniger CO2
Normalerweise kommen Pendler auf den Autobahnen in NRW nur schleppend voran. Doch die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass zu Beginn des Lockdowns im bevölkerungsreichsten Bundesland etwa 60 Prozent weniger Pkw unterwegs waren als in den Vorjahren. Inzwischen hat sich das Verkehrsaufkommen in NRW etwas stabilisiert: In der 28. Kalenderwoche meldeten die Zählstationen nur noch ein Minus von 31 Prozent, seit Anfang Juni ändert sich dieser Wert kaum noch. Bei den Nutzfahrzeugen beträgt der Rückgang noch 17 Prozent.
Besitzer von Ölheizungen sorgen vor
Wer weniger Auto fährt, muss auch weniger tanken. Folglich ist mit dem Verkehr auch die Nachfrage nach Kraftstoffen zurückgegangen: Von Januar bis Mai sank der Absatz von Ottokraftstoff insgesamt um etwa 13 Prozent, beim Diesel waren es knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besitzer von Ölheizungen witterten hingegen ein Geschäft: Der niedrige Ölpreis sorgte zwischen März und Mai für einen um 75 Prozent höheren Heizölabsatz.
Kurzfristig gut für das Klima
Das Klima profitiert erst einmal von den leeren Straßen. Aufgrund der weniger verkauften Kraftstoffe Benzin und Diesel ergeben sich geringere Emissionen von rund 7,5 Millionen Tonnen CO2 gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie IW-Berechnungen zeigen. Gerade Diesel wird auch in anderen Bereichen genutzt, doch dürfte der größte Anteil der Einsparungen auf den Straßenverkehr zurückzuführen sein. Zum Vergleich: 2018 kam der gesamte Straßenverkehr auf Emissionen von 157 Millionen Tonnen CO2. Der rückläufige Trend wird sich vermutlich fortsetzen: Es ist gut möglich, dass über das gesamte Jahr hinweg mehr als zehn Prozent CO2 auf Deutschlands Straßen einspart werden.
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