Das Teilabkommen zwischen den USA und China hat erhebliche Folgen für den internationalen Energiehandel, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): Bisher waren Russland, Saudi-Arabien und Angola die wichtigsten Energielieferanten Chinas. 2021 dürften nach dem neuen Abkommen die USA an der Spitze stehen.
Handelsabkommen: US-China-Deal auf Kosten anderer
18 Monate dauerte der Handelsstreit zwischen China und den USA. Das neue Teilabkommen hat die Situation immerhin ein bisschen entspannt. Der Deal: Die USA erhebt nicht wie geplant weitere Strafzölle – im Gegenzug kauft Peking deutlich mehr Güter aus den USA ein. Die Chinesen verpflichten sich, in den nächsten beiden Jahren in den USA rund 200 Milliarden US-Dollar mehr auszugeben als noch im Jahr 2017. Das betrifft auch zehn verschiedenen Produktgruppen im Energiebereich, wie zum Beispiel Gas, Kohle und Ölerzeugnisse.
Neue Energie für China
Dieser sogenannte Phase-1-Deal hat enorme Auswirkungen auf Chinas Energielieferanten, zeigt eine neue IW-Studie: So waren die USA im Jahr 2017 nur Chinas elftwichtigster Energielieferant, weit hinter Russland, Saudi-Arabien, Angola, Australien und dem Irak.
Besonders Leidtragende: Russland, Saudi-Arabien und Angola
Mit dem neuen Abkommen dürfte sich das ändern: China verpflichtet sich, im Jahr 2020 für 18,5 Milliarden US-Dollar mehr Energie und Energieprodukte aus den USA zu importieren als 2017. Im Jahr 2021 sollen es sogar 33,9 Milliarden US-Dollar mehr sein. 2017 lagen die Energie-Importe Chinas aus den USA in den im Abkommen genannten Warengruppen nur bei 6,8 Milliarden Dollar. Dank des neuen Deals dürften die USA im kommenden Jahr zu Chinas wichtigstem Energielieferant werden und fast ein Fünftel der Importe abdecken. „Das Handelsabkommen dürfte zu einer erheblichen Handelsumlenkung im Energiebereich führen“, sagt IW-Ökonomin und Studienautorin Sonja Beer. „Das werden vor allem die aktuellen Energie-Handelspartner Chinas zu spüren bekommen.“
Sonja Beer: Phase-1-Deal führt zu Handelsumlenkung im Energiesektor
IW-Kurzbericht
Not so Different?: Dependency of the German and Italian Industry on China Intermediate Inputs
On average the German and Italian industry display a very similar intermediate input dependence on China, whether accounting for domestic inputs or not.
IW
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IW