1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Russland und China rücken zusammen
Zeige Bild in Lightbox
China und Russland rücken wirtschaftlich zusammen. (Foto: GettyImages)
Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Sonja Beer IW-Nachricht 30. Mai 2022

Russland und China rücken zusammen

In den vergangenen Jahren sind sich Russland und China politisch immer nähergekommen – spätestens seit dem Krieg in der Ukraine ist das deutlich geworden. Auch wirtschaftlich rücken die beiden Länder zusammen, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

„Grenzenlose Freundschaft“: So beschrieben Russland und China im vergangenen Februar ihre immer enger werdende Beziehung. Das verwundert nicht, manövrieren sich die beiden Länder doch außenpolitisch zunehmend ins Abseits. Russland führt einen Angriffskrieg in der Ukraine und die Xinjiang Police Files belasten die chinesische Staatsführung schwer. Der Schulterschluss zwischen Russland und China findet neben der politischen vor allem auch auf der wirtschaftlichen Ebene statt, wie eine neue IW-Auswertung wichtiger Handelsstatistiken zeigt. 

China importiert russische Energie

Kleidung, Elektrogeräte, Maschinen: Die Liste chinesischer Exporte nach Russland ist lang. Laut der chinesischen Zollbehörde hat sich das Außenhandelsvolumen des Warenhandels mit Russland von rund 84 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 auf knapp 147 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erhöht. Die Russen hingegen versorgen China mit Metallen, Holz und landwirtschaftlichen Produkten wie Rindfleisch, Sojabohnen und Weizen. Viel wichtiger für das Reich der Mitte sind allerdings die Energieprodukte aus Russland. Weil China weltweit am meisten Energie verbraucht, ist das Land stark abhängig von ausländischer Energie. Der Anteil Russlands an den chinesischen Importmengen von Kohle, Öl und Gas ist zwischen 2010 und 2020 jeweils um mehr als das doppelte angestiegen. So machten russische Kohlelieferungen 2010 rund sieben Prozent der gesamten Importmenge Chinas aus – 2020 waren es bereits 16,4 Prozent. 

Russland ist abhängig von China

Dass es sich bei der „grenzenlosen Freundschaft“ um eine ungleiche Partnerschaft handelt, wird beim Blick auf den gesamten Außenhandel sehr deutlich. Die Geschäfte mit China machen rund 18 Prozent des gesamten russischen Außenhandels aus. Damit ist China der mit Abstand wichtigste Handelspartner für Russland. Umgekehrt ergibt sich ein ganz anderes Bild: Russland gehört nicht zu den zehn wichtigsten Handelspartnern Chinas – nur 2,4 Prozent des Handelsvolumens kommt über Geschäfte mit Russland zustande. „China begibt sich auf einen schwierigen Balanceakt: Einerseits ist Russland ein wichtiger Verbündeter, andererseits will Peking es sich nicht mit dem Westen verscherzen, indem es sich auf die Seite Russlands schlägt“, sagt IW-Ökonomin Sonja Beer.  „Es bleibt abzuwarten, wie lange China diesen Schaukelkurs noch fahren kann.“ 
 

PDF herunterladen
Chinesisch-russische Partnerschaft
Sonja Beer IW-Kurzbericht Nr. 45 27. Mai 2022

Chinesisch-russische Partnerschaft

PDF herunterladen Zitieren

Kopieren Sie die Informationen:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Teilen Sie diesen Artikel:

oder kopieren Sie den folgenden Link:

Der Link wurde zu Ihrer Zwischenablage hinzugefügt!

Mehr zum Thema

Artikel lesen
„Wir sehen, dass die Importe aus dem Westen für China unvermeidbar wichtig sind“
Michael Hüther im Handelsblatt-Podcast Audio 17. März 2023

China: „Wir sehen, dass die Importe aus dem Westen für China unvermeidbar wichtig sind“

Xi Jingping will China „zu einer großen Mauer aus Stahl“ ausbauen. IW-Direktor Michael Hüther bezweifelt, dass die aufstrebenden Industrieländer einen stabilen Pol bilden. Darüber sprechen Michael Hüther und HRI-Präsident Bert Rürup im Handelsblatt Podcast ...

IW

Artikel lesen
Simon Gerards Iglesias IW-Nachricht 14. März 2023

Brasilien und Kolumbien: Warme Worte reichen nicht

Die Südamerika-Reise von Robert Habeck und Cem Özdemir unterstreicht die gewachsene Bedeutung des Kontinents – bei Handel und Klimaschutz braucht Deutschland neue Partner. Doch der globale Systemkonflikt ist auch dort längst im Gange: China hat seine ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880