Die hohen Preise für Gas und Öl sind für viele Haushalte ein Problem. Bauministerin Klara Geywitz will nun gegensteuern und Wohngeldempfänger einen Heizkostenzuschuss zahlen. IW-Berechnungen zeigen, dass die Kompensation vielen ärmeren Haushalten helfen kann – und dass die Kosten für den Bund überschaubar bleiben.
Energiepreise: Heizkostenzuschuss hilft zielgenau
Eine warme Wohnung ist in diesem Winter eine teure Angelegenheit. Die Preise für Erdgas und Fernwärme sind innerhalb eines Jahres um rund sechs Prozent gestiegen – bei Heizöl waren es sogar fast 80 Prozent. Hauptgrund für den rasanten Preisanstieg sind die gestiegenen Weltmarktpreise. Ein weiterer Grund: der 2021 neu eingeführte CO2-Preis, der fossile Energie zusätzlich verteuert. Schnell wurden daher Stimmen laut, die den CO2-Preis temporär aussetzen wollten, wie es etwa der Linken-Vorsitzende Dietmar Bartsch Anfang November forderte. Das zuständige neue Ministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat sich allerdings für die bessere Alternative entschieden.
Mindestens 135 Euro werden kompensiert
Wohnungsministerin Klara Geywitz möchte im Sommer einen Heizkostenzuschuss für ärmere Haushalte zahlen: Ein-Personen-Haushalte würden demnach 135 Euro erhalten, Zwei-Personen-Haushalte 175 Euro. Für jedes weitere Haushaltsmitglied gibt es 35 Euro. Die Höhe der Kompensationszahlungen basieren auf einer aktuellen IW-Berechnung. Mit der Maßnahme soll zielgenau Wohngeldempfängern unter die Arme gegriffen werden, die in dieser Heizperiode besonders stark unter den hohen Energiepreisen leiden.
Kosten sind überschaubar
Ein Aussetzen des CO2-Preises wäre aus zwei Gründen falsch: Erstens wurde die CO2-Bepreisung eingeführt, um Emissionen zu reduzieren. Vor dem Hintergrund der Klimakrise wäre das Aussetzen ein fatales Signal gewesen. Außerdem würden mit diesem Schritt Haushalte entlastet, die den Preisanstieg auch ohne Hilfe stemmen können. Die Kosten für die einmalige Kompensationszahlung sind dagegen recht niedrig: Die IW-Berechnungen zeigen, dass der Zuschuss für die im Zeitraum vom Oktober 2021 bis März 2022 Wohngeld beziehenden rund 710.000 Haushalte in der jetzigen Ausgestaltung rund 130 Millionen Euro kosten würde – für den Steuerzahler ein vergleichsweise günstiges Instrument, um den Einkommensschwachen zu helfen.
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