Am Montag hat der von der Bundesregierung berufene Kreditmediator für mittelständische Unternehmen seine Arbeit aufgenommen. Er soll dafür Sorge tragen, dass Mittelständler eine zweite Chance bekommen, die aufgrund der Ablehnung eines Kreditantrags mit dem Rücken zur Wand stehen. Die Idee scheint gut, doch noch sind einige Punkte unklar.
Manchmal hilft Vermittlung
Das Recht auf Beistand haben Mittelständler mit einem Jahresumsatz von bis zu einer halben Milliarde Euro, wenn ihr Kreditwunsch über mindestens 25.000 Euro von der Bank abgelehnt wurde. Bis das Büro des Kreditmediators und seiner fünf Mitarbeiter voll arbeitsfähig ist, dürfte aber noch mindestens ein Monat vergehen. Bislang ist unklar, auf welchem Wege betroffene Unternehmen ihr Anliegen vorbringen können. Durch die Einbindung von Verbänden wie den Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern soll die Kontaktaufnahme vereinfacht werden. Der kleinere Mittelstand sowie das Handwerk dürften allerdings meist einen zu geringen Finanzbedarf haben, um einen Vermittlungswunsch an das Frankfurter Büro des Mediators richten zu können.
Zurzeit ist die Kreditklemme allerdings eher Befürchtung als Wirklichkeit. In der jüngsten Befragung des ifo Instituts vom Februar 2010 ist der Anteil der Unternehmen, die Schwierigkeiten bei den Kreditverhandlungen mit ihrer Bank angaben, mit knapp 40 Prozent auf den niedrigsten Wert seit einem Jahr gefallen. Dies deckt sich mit Angaben der Banken und Sparkassen, dass sie zuletzt mehr Kredite vergeben haben. Es wird aber befürchtet, dass sich die Lage zuspitzt, wenn im Konjunkturaufschwung wieder mehr Unternehmen investieren wollen, bei ihrer Hausbank indes nur die schlechten Bilanzzahlen aus dem Krisenjahr vorweisen können.

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