Berechnungen der deutschen Bundesbank zufolge sind die Immobilienpreise in deutschen Großstädten innerhalb der vergangenen Jahre deutlich gestiegen. Untersuchungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigen jedoch: Von einer Überhitzung des Marktes oder einer Preisblase kann nicht die Rede sein.
Keine Blase in Sicht
Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise zeichnet sich vielerorts ein neuer Trend auf dem deutschen Wohnungsmarkt ab: Während bis zum Jahr 2009 die Preissteigerungen für Wohnimmobilien häufig unterhalb der Inflationsrate lagen, deuten mehrere Indizes seither auf einen deutlichen Preisanstieg hin. Getrieben wird dieser Trend jedoch lediglich von den Immobilienpreisen in Großstädten und kleineren Hochschulstandorten – die Preise für Eigentumswohnungen in den sieben größten Städten stiegen vom Jahr 2010 bis Ende 2012 um mehr als 20 Prozent.
Aufgrund des Beschäftigungs- und Bevölkerungszuwachses in den Städten ist es aus Sicht der IW-Wissenschaftler verständlich, dass die Nachfrage nach Wohnraum dort zunimmt und damit die Preise steigen. Gegen eine Immobilienblase sprechen außerdem alle Merkmale der Immobilienfinanzierung in Deutschland: Trotz historisch niedriger Zinsen ist in Deutschland keine massive Ausweitung der Kreditvergabe für den Erwerb von Wohnraum zu beobachten. Während in Ländern wie Irland oder Spanien die Kreditvergabe zur Hochphase der Krise im Vergleich zu 2003 um über 150 Prozent anstieg, lag der Zuwachs in Deutschland bei lediglich knapp 5 Prozent.
Für das IW Köln ist das einzige Gegenmittel gegen immer weiter steigende Immobilienpreise in den Metropolen die Ausweitung der Bautätigkeit in zentrumnahen Lagen. Zudem sollten die von der starken Nachfrage betroffenen Großstädte ihre Infrastruktur anpassen, um auch das Wohnen am Stadtrand attraktiver zu gestalten. Dazu sollten die öffentlichen Verkehrsmittel und Schulen und Kindergärten ausgebaut werden.
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