Im Schnitt waren Arbeitnehmer im Pandemiejahr 2020 seltener krank als in den Vorjahren: Masken, Abstandsregeln und Homeoffice schützen nicht nur vor Corona, sondern auch vor der üblichen Grippewelle. Allerdings dauerte die Genesung im Schnitt etwas länger. Gestiegen sind auch die Arbeitgeberkosten für die Lohnfortzahlung.
Seltener, aber länger krank
Die deutschen Arbeitnehmer sind seit Pandemiebeginn seltener krankgeschrieben. Unter anderem haben die AHA-Regeln dafür gesorgt, dass die übliche Grippewelle ausgeblieben ist: Im Corona-Jahr 2020 waren Arbeitnehmer im Schnitt 18,2 Tage krank, im Jahr davor waren es noch 18,4 Tage. Allerdings zeigen die Daten des Dachverbands der Betriebskrankenkassen, dass die Genesung vor allem bei schweren Erkrankungen etwas länger gedauert hat als in den Vorjahren. Dennoch macht sich die Pandemie bemerkbar: Die vierte Welle sorgt im November 2021 für einen deutlichen Anstieg, neuere Daten fehlen noch.
Jeder Zweite nie krank
In der Pandemie ist die Zahl derjenigen gestiegen, die über einen langen Zeitraum keinen einzigen Tag krankgeschrieben waren: Das traf im Jahr 2020 auf 51 Prozent aller Mitarbeiter zu, zehn Prozent mehr als noch im Jahr davor ohne Pandemie. Wer sich krank meldete, war meist nach einer Woche wieder im Dienst. Gleichzeitig verzeichneten die Krankenkassen einen Anstieg der Langzeitatteste von 4,6 auf 5,4 Prozent. Fast die Hälfte aller Fehltage ging auf das Konto langwieriger Erkrankungen.
Kosten für Arbeitgeber steigen immer weiter
Obwohl die Tendenz insgesamt erfreulich ist, summierten sich die Kosten für die sogenannte Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall auf 74,3 Milliarden Euro in 2020. Zehn Jahre zuvor war es gerade einmal halb so viel. „Diese Entwicklung hat mit Corona nichts zu tun“, sagt IW-Ökonom Jochen Pimpertz. „Vor allem die jährlichen Lohnsteigerungen, mehr Beschäftigte und eine wachsende Zahl älterer Mitarbeiter treiben die Kosten.“

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Entgeltfortzahlung bei Krankheit kostet gut 74 Milliarden Euro
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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