Auf Drängen der Bundesregierung scheinen sich auch andere Euro-Staaten dafür zu erwärmen, im Fall einer drohenden Staatsinsolvenz Griechenlands den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu Hilfe zu rufen. Allerdings muss sichergestellt sein, dass der IWF – wie etwa in Lettland und Ungarn – die Führungsrolle übernimmt. Andernfalls droht erneut ein Scheitern dabei, Griechenland dauerhaft zu fiskalischer Raison zu bringen.
IWF ist die richtige Wahl
Der IWF hat die nötige Expertise, Glaubwürdigkeit und Durchhaltekraft bei seinen Reformanforderungen – alles Eigenschaften, an denen es der EU mangelt. Vor allem ist der Reformdruck der EU nur so lange glaubwürdig, bis sich die absehbaren Proteste in Griechenland immer mehr gegen Brüssel und möglicherweise auch gegen Berlin richten. In diesem Fall würde die EU wohl einknicken und die Sparvorschriften aufweichen. Das aber würde die Griechen letztlich für ihren fiskalischen Schlendrian belohnen und ein fataler Präzedenzfall sein.
Man kann nur hoffen, dass es nicht zu spät ist, den Zorn der protestierenden Hellenen noch von Deutschland und der EU abzuwenden und auf den IWF als externen Sündenbock umzulenken. In diesem Arrangement, bei dem die griechische Spardisziplin durch den IWF gesichert ist, kann die Bundesrepublik gemeinsam mit anderen Euro-Staaten als Ko-Finanzierer mit bilateralen Krediten ihre Solidarität zeigen - und somit hoffentlich ihr Image wieder etwas aufpolieren.
Teilweise wird befürchtet, dass der IWF seine Hilfen an zu laxe Bedingungen binden könnte. Dies erscheint jedoch wenig wahrscheinlich. Zwar sind seine fiskalischen Reformforderungen weniger strikt geworden, aber damit hat der Fonds nur auf Kritik an seinen sehr harten Sparkursen reagiert. Bei den IWF-Programmen in Ungarn, Rumänien und Lettland scheinen die Vorschriften durchaus angemessen gewesen zu sein – die Länder berappeln sich momentan recht ordentlich. Zudem haben IWF und EU bei den Hilfspaketen für Ungarn, Rumänien und Lettland bei der Formulierung der Reformanforderungen gut kooperiert.
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