Die neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für den Monat Juni zeigen, wie robust sich der deutsche Arbeitsmarkt in der Coronakrise präsentiert. Insbesondere die Arbeitslosigkeit steigt nach wie vor nur mäßig an. Allerdings muss weiterhin damit gerechnet werden, dass die Grenze von drei Millionen Arbeitslosen in diesem Jahr überschritten wird.

Arbeitsmarkt im Juni: Gut behauptet dank Kurzarbeit
Trotz der Krise halten die Betriebe bisher unverändert an ihren Beschäftigten fest. Die Anzahl der Personen, die aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos wurden, ist im Juni fast wieder so niedrig wie im Vorjahresmonat, nachdem sie noch im April um die Hälfte höher lag als im Vorjahr. Allerdings signalisieren die wenigen neu gemeldeten offenen Stellen nach wie vor, dass die Betriebe bei Neueinstellungen noch zurückhaltend sind. Da die Zahl der Arbeitslosen weiter langsam steigt, könnte sie noch dieses Jahr die Drei-Millionen-Marke knacken.
Kurzarbeit wirkt stabilisierend
Dass die Arbeitslosigkeit nicht stärker steigt, ist im Wesentlichen dem massiven Einsatz von Kurzarbeit zu verdanken. Die Arbeitsagentur schätzt die Anzahl der Kurzarbeiter im April auf 6,8 Millionen – das ist jeder fünfte potenziell Anspruchsberechtigte. Mittlerweile geht die Anzahl der neu angezeigten Kurzarbeit recht deutlich zurück, was ein Indiz dafür ist, dass vorläufig nicht mit einem erneuten Einbruch des Arbeitsmarkts zu rechnen ist.
Weniger geringfügig Beschäftigte
Nicht allen kommt die Kurzarbeit allerdings zu Gute. Wo die Kurzarbeit keine gesetzliche Grundlage hat, sind die Beschäftigungsverluste recht deutlich: Die Anzahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten nahm im April um über acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab.

Viertagewoche: „In Deutschland wird vergleichsweise wenig gearbeitet”
Ab heute können sich Unternehmen in Deutschland für ein Pilotprojekt zur Viertagewoche anmelden. IW-Direktor Michael Hüther glaubt, dass es volkswirtschaftlich keinen Sinn ergibt, die Viertagewoche einzuführen. „Die meisten Firmen könnten nicht noch ...
IW
Arbeitskräftefluktuation – Corona-Tief überwunden, neue Rezessionssorgen spürbar
Die Arbeitskräftefluktuation lag im Jahr 2022 bei 33 Prozent und somit wieder auf Vorkrisenniveau. Das letzte Quartal des vergangenen Jahres deutet jedoch darauf hin, dass eine erneut schwächelnde Konjunktur sich zunehmend auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht.
IW