Seit 2009 gibt es internationale Bilanzierungsregeln für kleine und mittlere Unternehmen, die sogenannten IFRS-SME. Auch Deutschland hat sich prinzipiell verpflichtet, diese Standards zu übernehmen. Doch für mittelständische Familienunternehmen sind die neuen Vorschriften kaum geeignet.
Für Familienunternehmen eher ungeeignet
In der Diskussion um „richtige“ Bilanzierungsregeln geht es nicht nur um technische Details, sondern um Grundsätzliches. Die gerade überwundene Wirtschaftskrise hat deutlich gemacht, dass stille Reserven in den Bilanzen, die aufgrund der vorsichtigen Bewertung der Aktiva nach den Regeln des „ehrbaren Kaufmanns“ gebildet wurden, eine stabilisierende Funktion haben: Denn brechen die Marktpreise von Werten plötzlich ein, kann sich Eigenkapital schnell in Luft auflösen und die gesamte Unternehmensbilanz in eine Schieflage bringen, wie eine aktuelle Studie der Stiftung Familienunternehmen zeigt.
Der deutsche Mittelstand besteht zudem zu 95 Prozent aus Familienunternehmen, in denen Mitglieder der Eignerfamilie das Unternehmen leiten. Üblicherweise pflegen diese auch eine enge und vertrauensvolle Verbindung zur finanzierenden Bank. Neue Bilanzierungsregeln würden hier also kaum Verbesserungen bringen. Die IFRS sind eher für den anonymen Kapitalmarkt gedacht – dort sind aber nur sehr wenige große Familienunternehmen aktiv.Ohnehin gilt in Deutschland bereits seit Mitte des vergangenen Jahres das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, das die Buchführungsregeln für mittelständische Unternehmen in Deutschland neu bestimmt. Das Gesetz brachte eine Annäherung an die IFRS – das sollte voll und ganz ausreichen und die IFRS-Anwendung freiwillig bleiben.
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