In der Bildungspolitik wird heute vor allem über den prozentualen Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt diskutiert – meist im Vergleich mit anderen Bundesländern. Das macht aber wenig Sinn, wenn z.B. die Anzahl der Schüler in den Ländern stark unterschiedlich ist oder wichtige Kostenpositionen gar nicht erfasst werden. Sinnvoller ist es von daher, die jährlichen Kosten je Bildungsteilnehmer als zentrale Vergleichsgröße zu verwenden.
Falsche Vergleiche
Eine Expertise des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in Kooperation mit der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) für das Land Hessen macht indes deutlich, dass die bisherige Datengrundlage für eine solche Pro-Kopf-Betrachtung unzureichend ist. Die Pensionslasten der Beamten im Bildungsbereich sind z.B. in Hessen um rund 1 Milliarde Euro untererfasst, die Schulverwaltungsausgaben der einzelnen kommunalen Schulträger übertreffen den geringsten Wert zum Teil um das Dreifache, und eine verlässliche Aussage zu den Kosten der Lehrerbildung sind nicht möglich. Wenn man also wissen will, was ein Schüler tatsächlich kostet, wo Effizienzpotenziale liegen und wie Bildungsinvestitionen den höchsten Ertrag bringen, dann braucht die Bildungspolitik zunächst bessere Daten.
Darüber hinaus zeigt die IW-Studie, wo das bestehende System auf den Prüfstand gehört: Angefangen bei der staatlichen und kommunalen Schulverwaltung über die Arbeitszeit und die Entlohnung der Lehrkräfte bis hin zur Lehreraus- und -fortbildung. Sollte das Bildungs-Controlling zeigen, dass Mittel ineffizient eingesetzt werden, so sollten diese sachgerecht verwendet werden, damit sie direkt den Kindern zugute kommen. Denn in Zeiten knapper Kassen dürfen nicht Institutionen finanziert werden, sondern es muss mehr in jeden einzelnen jungen Menschen investiert werden.
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