Die politische und öffentliche Diskussion hat sich in den vergangenen Jahren bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine allenfalls am Rande mit dem Thema Wohnnebenkosten beschäftigt. Das IW-Gutachten „Wohnnebenkosten in Deutschland“ bietet einen umfassenden Einblick in das Niveau und die Entwicklung der Wohnnebenkosten für Mieter und erscheint in diesem Jahr bereits zum dritten Mal.
Wohnnebenkosten in Deutschland 2022: Analyse der zeitlichen Entwicklung und regionalen Unterschiede
Studie im Auftrag der d.i.i. - Deutsche Invest Immobilien AG
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die politische und öffentliche Diskussion hat sich in den vergangenen Jahren bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine allenfalls am Rande mit dem Thema Wohnnebenkosten beschäftigt. Das IW-Gutachten „Wohnnebenkosten in Deutschland“ bietet einen umfassenden Einblick in das Niveau und die Entwicklung der Wohnnebenkosten für Mieter und erscheint in diesem Jahr bereits zum dritten Mal.
Das vorliegende Gutachten wurde im Auftrag der d.i.i. Deutsche Invest Immobilien AG erstellt. Auf Basis verschiedener Datenquellen wird die Relevanz der Wohnnebenkosten für Mieter in Deutschland dargestellt. In diesem Jahr wird besonderer Fokus auf aktuelle Entwicklungen, ausgelöst durch die Energiekrise und die damit einhergehenden Preisanstiege, gelegt.
Auf Basis von Mietwohnungsinseraten kann gezeigt werden, dass sich die Abschlagszahlungen für warme Nebenkosten innerhalb eines Jahres um durchschnittlich 48 Prozent erhöht haben. Für Wohnungen, die mit Gas beheizt werden, stiegen die Abschlagszahlungen um 56 Prozent an. Auf Mieter kommt damit eine hohe finanzielle Mehrbelastung zu. Für eine 75-Quadratmeterwohnung bedeutet dies jährliche Mehrkosten von durchschnittlich 506 Euro. Für Wohnungen mit besonders hohen Abschlagszahlungen können Mehrkosten von bis zu 900 Euro auftreten. In Wohnungen, die mit Gas beheizt werden, haben sich die Abschlagszahlungen für die warmen Nebenkosten im Falle einer 75-Quadratmeterwohnung um durchschnittlich 568 Euro erhöht.
Die Verteuerung der warmen Nebenkosten in Kombination mit ebenfalls gestiegenen Nettokaltmieten und kalten Nebenkosten, verteuern die gesamten Wohnkosten für Mieter in diesem Jahr deutlich. Insbesondere für einkommensschwächere Haushalte ist das Angebot an erschwinglichem Mietwohnungsinseraten gesunken. Vor dem Hintergrund, dass diesen Einkommensgruppen bereits vor den deutlichen Anstiegen der Heizkosten, nur ein geringerer Teil des Mietwohnungsangebots zugänglich war als den einkommensstärksten, motiviert dies eine zielgenaue finanzielle Unterstützung der einkommensschwächeren Haushalte, um kurzfristig die Versorgung dieser mit erschwinglichem Mietwohnungsangebot zu sichern.
Auch längerfristig ist von Energiepreisen über dem Niveau vom Jahr 2021 zu rechnen. Dies erhöht die Anreize zu energetischen Modernisierungen im Bestand. Sowohl für Vermieter als auch für Selbstnutzer bedarf es dafür jedoch klarer und insbesondere verlässlicher Förderbedingungen.
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Studie im Auftrag der d.i.i. - Deutsche Invest Immobilien AG
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